Rechtsextremismus auf Zypern: Gewalt am Tor zu Europa

Nr. 36 –

Zum wiederholten Mal haben Rechtsextreme auf der Mittelmeerinsel Menschen und Geschäfte angegriffen. Zwar ist danach bald wieder Ruhe eingekehrt – doch bereits sind weitere Demonstrationen angekündigt.

im Innern eines attackierten Coiffeurgeschäfts in Limassol
Was «ausländisch» aussah, sollte zerstört werden: Im Innern eines attackierten Coiffeurgeschäfts in Limassol. Foto: Kostas Pikoulas, Imago

Erschreckende Ereignisse im zyprischen Limassol: Hunderte Rechtsextremist:innen marschierten am 1. September mit Fahnen und Bannern durch die zweitgrösste Stadt der Insel. Sie griffen Migrant:innen an und zerstörten Schaufensterscheiben von Geschäften mit nichtgriechischen Werbetafeln. Es wurden Mülleimer angezündet, teils vermummte Demonstrant:innen hielten Transparente mit der Aufschrift «Flüchtlinge nicht willkommen» hoch und skandierten «Migranten raus aus Zypern». Am nächsten Tag folgte eine friedliche Gegendemonstration gegen Rassismus mit Hunderten Teilnehmenden. Der Staatschef Nikos Christodoulidis warf der Polizei einen zu zögerlichen Einsatz vor und bezeichnete die Unruhen als «beschämend». «Es kann nicht sein, dass der Staat seine Bürger und Fremde nicht schützen kann», sagte er. Auch alle Parlamentsparteien verurteilten die Ausschreitungen, im Zuge derer fünf Personen verletzt worden waren.

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