Arabische Staaten: Die Nachbarn halten sich zurück
Die Angst vor einem grossen regionalen Krieg im Nahen Osten ist gross – aber selbst die Erzfeinde Israels scheuen weitere Eskalationen. Denn sie stehen wirtschaftlich unter Druck.
Es war eine Mischung aus Lob, Solidarität mit der radikalislamischen Hamas und einer Warnung: Erst vier Wochen nach dem Terrorangriff der Hamas auf israelische Bürger:innen vom 7. Oktober meldete sich der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz Hassan Nasrallah erstmals öffentlich zu Wort. Er spottete über die angeblich unbesiegbare israelische Armee und bezeichnete das Nachbarland als zerbrechliches «Spinnennetz», das mit Widerstand zerstört werden könne. Den Terrorangriff der Hamas, die über 1400 Israelis tötete und rund 250 Geiseln nahm, nannte er «weise». «Es war eine zu hundert Prozent palästinensische Entscheidung und eine zu hundert Prozent palästinensische Umsetzung», sagte Nasrallah und widersprach damit Mutmassungen, dass die libanesische Schiitenmiliz am Angriff beteiligt gewesen sei.
Zugleich baute er eine Drohkulisse auf und hielt fest, dass eine Ausweitung des Gazakriegs vom Verhalten der israelischen Regierung abhänge. Allerdings rief Nasrallah nicht wie sonst zur Vernichtung Israels auf.