Westjordanland: Furcht vor dauerhafter Vertreibung

Nr. 36 –

Dschenin rückt ins Zentrum der grössten israelischen Militäroperation im Westjordanland seit über zwanzig Jahren. Viele Bewohner:innen fliehen vor den Kämpfen. Beobachter:innen fürchten eine Ausweitung des Gazakriegs.

Bewohner:innen verlassen am Sonntag das Flüchtlingslager von Dschenin
Nur was sie auf sich tragen, kann mit: Bewohner:innen verlassen am Sonntag das Flüchtlingslager von Dschenin. Foto: Stringer

Es war Mittwoch vor einer Woche, als Soldaten im Flüchtlingslager von Dschenin vor Rabi’a Rabaijas Tür standen. «Sie haben das Haus gestürmt und uns alle ins Schlafzimmer meines Vaters geschickt», sagt der 54-Jährige am Montag darauf am Telefon. Die zehn Familienmitglieder, darunter seine 78-jährige Mutter, hätten drei Tage mit wenig Wasser und Nahrung in diesem Raum verbracht, während in den Strassen vor dem Haus ebenso wie in den Städten Tulkarem und Tubas im Norden des besetzten Westjordanlands die grösste israelische Militäroperation seit mehr als zwanzig Jahren begann. Die Soldaten hätten den Rest des kleinen zweistöckigen Hauses im Zentrum des Flüchtlingslagers als Basis genutzt.

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