Female Horror Wave: Blut, Fleisch und Flossen
Vom iranischen Vampirwestern bis zur Brutalopanik der achtziger Jahre, von der blutrünstigen Vegetarierin bis zur gar nicht kleinen Meerjungfrau: Diese sechs Erstlinge von Regisseurinnen haben die Female Horror Wave der letzten zehn Jahre mitgeprägt – von Jennifer Kent über Ana Lily Amirpour bis Lisa Brühlmann.
«The Babadook» (2014)
Schau, da ist gar kein Monster unterm Bett. Doch so leicht lassen sich die Albträume des kleinen Jungen nicht zerstreuen. Im Gegenteil: Seine Angst greift mehr und mehr auch auf seine Mutter über, die seit dem Unfalltod ihres Mannes allein mit ihrem Kind lebt. Ein Spukhaus, in dem die böse Schreckgestalt aus einem unzerstörbaren Kinderbuch ihr Unwesen treibt: Es ist ein geradezu klassischer Stoff, dem die australische Regisseurin Jennifer Kent in «The Babadook» nochmals neue Facetten abgewinnt. Noch besser – und viel brutaler – war dann der Film, für den sie in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde: «The Nightingale» (2018), ein archaisches Racheepos aus dem Tasmanien des 19. Jahrhunderts.