Erinnerungspolitik: Ein Stück Würde zurückgeben

Nr. 45 –

Auf der ganzen Welt verlesen Tausende Menschen jedes Jahr öffentlich die Namen von Stalinismusopfern. Zum ersten Mal auch in Bern – mit einem Fokus auf Schweizer:innen, die vom Sowjetregime ermordet wurden.

Aktion «Rückgabe der Namen» am 2. November in Bern
«Anna Germanowa Walter, 45 Jahre alt, Malerin in einer Baumwollfabrik. Der Spionage beschuldigt, erschossen am 8. Oktober 1938. Rehabilitiert am 16. Januar 1989»: Die Aktion «Rückgabe der Namen» am 2. November in Bern.

Es ist ein kleines Grüppchen, das sich an diesem neblig-kalten Samstag Anfang November auf dem Waisenhausplatz in Bern versammelt hat. Etwas verloren stehen die rund dreissig Leute, nicht wenige haben das Pensionsalter überschritten, in einem weiten Bogen um fünfzehn rote Grabkerzen herum, die fein säuberlich auf dem Asphalt aufgereiht sind. Zwei halten ein Transparent in die Höhe: «Putin kriminell, Ukraine frei!», steht drauf. Und: «Menschenrechte für Russen!»

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