Polyglotte Stimmen aus Glarus: Ein Chor von Welt

Nr. 51 –

Vielfältig und offen wollen sie sein, aber kein Integrationsprojekt: Zu Besuch in Ennenda, wo sich der Glarner Weltchor zwischen hohen Berggipfeln über schweizerische Engstirnigkeiten hinwegsetzt.

Glarner Weltchor bei der Probe
Alle müssen voneinander lernen: «Schliesslich singen alle Lieder in Sprachen, die für sie Fremdsprachen sind», sagt ­Chorleiterin Elizabeth Kalmar.

Während bereits eingesummt und eingesungen wird, trudeln die letzten Sänger:innen ein. Laut werden noch ein paar Stühle umhergerückt. Dann gehts zackig los mit der Probe, dafür sorgt Chorleiterin Elizabeth Kalmar. «Ihr müsst lauter singen!», ruft sie mehrmals der hintersten Reihe zu, wo heute bloss drei Herren den Bass bilden. Und wo immer sich manche der rund dreissig Sänger:innen mit einzelnen Liedpassagen schwertun, egal in welcher Stimmlage, trägt Kalmar sie mit ihrer vollen Stimme durch die Takte. Charmant, aber bestimmt korrigiert sie ab und an: «Ich habe etwas Mühe mit eurem Glissando», ruft sie, und erneut betrifft es die Bassgruppe. Dann wieder spart sie nicht mit Lob, als sich diese ihre Anweisungen zu Herzen nimmt.

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