Mentale Gesundheit in der Ukraine: Die Ängste vergessen

Nr. 2 –

Nach bald drei Jahren Abnutzungskrieg greifen immer mehr Ukrainer:innen zu Antidepressiva. Nur so könnten sie den Alltag weiterhin bewältigen, sagen zwei Betroffene.

Tania Kamenewa mit ihrem Pudel
«Wir fragen uns nicht mehr, ob wir Medikamente nehmen, sondern welche»: Tania Kamenewa mit ihrem Pudel.

Sie bekomme noch immer Gänsehaut, wenn sie an das Gefühl der Zusammengehörigkeit zurückdenke, an die gegenseitige Hilfe und das «totale Vertrauen» ineinander, sagt Tania Kamenewa über die ersten Wochen nach Beginn der russischen Vollinvasion. «Ich erinnere mich, wie ich an meinem Laptop sass und mir ständig Essen gebracht wurde: Kekse, Tee, Sandwichs, Suppe, Toast.» Am 24. Februar 2022, als Russland seinen Grossangriff auf die Ukraine begann, war Kamenewa von Charkiw nach Lwiw ganz im Westen der Ukraine geflohen. 38 Stunden war sie unterwegs gewesen. In Lwiw begann sie, Spenden zu sammeln, Drohnen und Ausrüstung für die Armee und Unterkünfte für Geflüchtete zu organisieren. Die Zeit schien stillzustehen damals, als die Tage ineinander übergingen, begleitet von ständiger Angst vor dem weiteren Vormarsch russischer Truppen.

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