Vaterschaftsurlaub: Genf will vorwärtsmachen
Wer bei der Stadt Genf angestellt ist und Vater wird, soll künftig acht Wochen Vaterschaftsurlaub erhalten. Das hat der Genfer Gemeinderat vergangene Woche entschieden. Der Vorschlag wurde im städtischen Parlament mit 39 Ja-Stimmen gegen 28 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen. Genf könnte damit endgültig zur Pionierin werden, denn im Vergleich zu vielen anderen Schweizer Städten sind die Anstellungsbedingungen schon heute fortschrittlich: Bei der Stadt Angestellte haben derzeit Anspruch auf einen vierwöchigen bezahlten Vaterschaftsurlaub – das ist doppelt so lang, wie es das Gesetz seit 2021 vorschreibt.
«Im europäischen Vergleich geht es in der Schweiz in familiären Anliegen extrem langsam vorwärts», kritisiert die Genfer SP-Gemeinderätin Amanda Ojalvo das nationale Gesetz. «Wir brauchen dringend Gesetze, die es dem zweiten Elternteil ermöglichen, nach der Geburt näher beim Kind zu sein.» Anstatt abzuwarten, versuche die Stadt, jetzt wichtige Schritte in Richtung Modernisierung und Gleichstellung zu machen, sagt Ojalvo.