Serie: Der diskrete Horror der Konzernkultur
Work-Life-Balance, aber als totalitäre Fantasie: zum Finale der zweiten Staffel der dystopischen Büroserie «Severance».

Einer, der es hat kommen sehen, war der Designer George Nelson. Als die US-Möbelfirma Herman Miller ihr Action Office II lanciert, ein neuartiges System für modulare Büroarbeitsplätze, schickt Nelson einen Brief an die Konzernspitze. Er, der an der Entwicklung des Vorläufers beteiligt war, warnt darin vor den «entmenschlichenden» Folgen des Modells von Robert Propst. Dessen Action Office II, schreibt Nelson im Jahr 1970, werde dazu führen, dass Firmen künftig einfach «möglichst viele Körper» zusammenpferchen würden: kein Platz mehr für Individuen, nur noch für «Konzernzombies».