Debatte: Beenden wir die Geldsack­neutralität!

Nr. 14 –

Die Schweiz trägt eine Mitverantwortung für die Zerstörung der Ukraine. Sie muss endlich die Alimentierung von Putins Kriegskasse stoppen – und sich für das Völkerrecht starkmachen.

Abgesehen vom Zweiten Weltkrieg gibt es keinen Krieg, mit dem die moderne Schweiz derart verflochten war und ist wie mit Wladimir Putins Angriff gegen die Ukraine. Allein aus den beiden wichtigsten Geldquellen, den Rohstoffhandelszentren Zug und Genf, dürften Hunderte von Milliarden nach Russland geflossen sein. Leicht vergessen geht auch, dass Putin bis heute Bomber, Raketen und Munition mit St. Galler und Berner Spezialmaschinen baut. Pazifismus in der Schweiz bedeutet deshalb zuallererst: Kampf der Fütterung von Kriegen – mit Geld, aber auch mit Gütern!

Das sprengt die gängige Einengung des Begriffs «Pazifismus» auf die Frage der Gewaltanwendung. Für einen Pazifismus, der sich nicht primär als Mittel der Gewaltlosigkeit versteht, sondern über das Ziel des Weltfriedens definiert, gehört der Kampf gegen Autoritarismus und Unterdrückung, erst recht gegen das Füllen von Kriegskassen, zu den Kernthemen. Dazu passt auch das 1901 von Émile Arnaud, dem Präsidenten der Ligue internationale de la paix et de la liberté, geschaffene Kunstwort «pacifisme». Es setzt sich zusammen aus den lateinischen Wörtern «pax» (Frieden) und «facere» (machen). Pazifismus heisst in seiner ursprünglichen Bedeutung «Frieden stiften».

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