Literatur: Pistaziensalz auf den Lippen

Nr. 15 –

Thea Mantwills Debütroman «Glühfarbe» spielt in einer hyperkapitalistischen Klassengesellschaft. Bleibt da nur noch die Flucht in die digitale Parallelwelt?

Thea Mantwill sitzt im Schneidersitz auf einem Stuhl
Bricht mit feinem Humor das düstere Setting ihres Romans: Thea Mantwill. Foto: Jana Buch

Die ganze Nacht tropft es von der Decke auf die Matratze, die im Keller unter einer Fabrikhalle liegt. Dort lebt die Protagonistin aus Thea Mantwills Debütroman «Glühfarbe». Als sie und ihr Freund Buster eine Wohnung suchten, fehlten ihnen die richtigen Dokumente, die ihre «Wohnfähigkeit» bewiesen hätten. Jetzt leben sie also dort, am Rande einer grossen Stadt – Buster auf der Suche nach Arbeit als Tänzer, die Erzählerin auf der Suche nach Zerstreuung in ihrem eintönigen Alltag, den sie eigentlich gar nicht ändern will: «Auch dachte ich darüber nach, wie ich reagieren würde, wenn das Wasser auf einmal nicht mehr von der Decke tropfte, wenn die Lampe auf einmal nicht mehr leuchtete oder – und dieser Teil war am unangenehmsten – wenn Buster tatsächlich eine Stelle in einer Kompanie finden würde.»

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