Geschichtspolitik: Die Brücke zum ehemaligen KZ
In Belgrad kämpfen Historiker:innen und Aktivist:innen um die Erinnerung an den Genozid an den Rom:nja während des Zweiten Weltkriegs. Zu schaffen machen ihnen die Geschichtslügen des Systems Vučić – und ein dubioses Bauprojekt.

Milovan Pisarri beugt sich nach vorne und kratzt den Aufkleber eines Belgrader Fussballvereins von einer Tafel. Auf dem verfallenen Gelände von Topovske Šupe, mitten in der serbischen Hauptstadt, lässt an diesem sonnigen Frühlingsmorgen nur die Informationstafel die historische Bedeutung des Ortes erahnen. Hier befand sich während des Zweiten Weltkriegs ein Lager für Juden und Roma.