Léa Pool: Eine Wette gegen die Gewalt
Mehr durch Zufall landete Léa Pool einst in Kanada, wo sie sich mit Filmen über weibliches Begehren einen Namen machte. In «Hôtel Silence» steht nun ein lebensmüder Mann im Zentrum.

Als Kind habe sie sich immer gefreut, in Zürich zu sein, sagt Léa Pool und wird kurz nostalgisch. Zu Besuch bei den Grosseltern in Thalwil durfte sie damals, anders als in ihrem Elternhaus in Lausanne, ein Stück heile Welt erleben. Aus der angespannten Kindheit und Jugend in den fünfziger und sechziger Jahren sollte sie später den Stoff für diverse Spielfilme machen – namentlich in ihrem Coming-of-Age-Film «Emporte-moi» (1999), wobei sie die Geschichte eines filmverliebten Mädchens in Montreal ansiedelte, wo sie seit 1975 lebt und arbeitet.