WOZunterwegs: «Kreta – das andere Griechenland»

WOZ-Leser:innenreise vom 8. bis 15. Oktober 2022

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Liebe Leserin, lieber Leser

Wir freuen uns über das rege Interesse an unserer WOZ-Leser:innenreise nach Kreta. Leider ist sie schon ausgebucht. Gerne nehmen wir Sie aber auf die Warteliste und benachrichtigen Sie, falls kurzfristig jemand abspringen sollte. Schreiben Sie uns dafür Ihren Namen, Ihre Adresse, Ihre Telefonnummer und E-Mail-Adresse an unterwegs@woz.ch.

Herzliche Grüsse
Ihr WOZunterwegs-Team

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Solidarische Ökonomie und politische Selbstorganisation in Zeiten der Krise
Seit über einem Jahrzehnt hat Griechenland mit den Auswirkungen einer ganzen Reihe von Krisen zu kämpfen: der Finanz- und Schuldenkrise, die 2008 begann; der Covid-19-Pandemie; der humanitären Katastrophe der Flüchtlingspolitik … Für die Bevölkerung hatte die von der EU, der Europäischen Zentralbank und dem IWF erzwungene Sparpolitik weitreichende Veränderungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen zur Folge: eine dramatische Zunahme der Erwerbslosigkeit, Einschränkung der Gesundheitsversorgung, Landflucht und Emigration, Armut und Prekarisierung. Gleichzeitig sind landesweit aber auch viele Selbsthilfenetzwerke entstanden, in denen solidarische Alternativen der ökonomischen Verteilung wie der gesellschaftlichen Teilhabe entwickelt und praktiziert werden. Besonders auf Kreta gibt es viele dieser Projekte, in denen die Beteiligten die Formen der direkten Demokratie umsetzen, zur Selbsthilfe greifen und mit Marginalisierten sowie Flüchtlingen solidarisch sind. Sie verstehen sich als Teil einer breiteren Sozial- und Solidarökonomie, die weit über die reine Krisenbewältigung hinausgehen.

Aber wie stabil sind die kollektiven Ansätze angesichts der politischen Entwicklungen insbesondere nach der landesweiten Wahlniederlage der linken Partei Syriza (die auf Kreta aber nach wie vor populär ist)? Wie sehen deren Vertreter:innen die aktuelle Situation? Welche Chancen gibt es derzeit für soziale, ökologische und solidarische Veränderungen?

Auf unserer Reise werden wir mehr über die Entstehungsprozesse und das Potenzial von solidarischer Ökonomie und politischer Selbstorganisierung auf Kreta erfahren. Zuerst aber blicken wir zurück, denn die grösste griechische Insel tickt in vielerlei Hinsicht ein bisschen anders als der Rest des Landes. Kaum irgendwo in Europa hat die Bevölkerung über Jahrhunderte hinweg so vehement für ihre Unabhängigkeit von arabischen, venezianischen, osmanischen und ägyptischen Herrschaften gekämpft. Hier war der Partisan:innenkampf gegen die deutschen Besatzer besonders ausgeprägt, hier widersetzten sich viele dem Obristenregime (1967–1974). Und hier errang Syriza bei der Parlamentswahl 2019 in allen Stimmbezirken eine Mehrheit. Hat das alles miteinander zu tun?

Über all diese Fragen sprechen wir mit Historiker:innen. Wir begegnen politischen Aktivist:innen, besuchen Selbsthilfe- und Solidarprojekte, reden mit Bürgermeistern und Politiker:innen, durchstreifen Städte, spazieren durch Dörfer und erfahren viel über das Leben auf Kreta und den Widerstand der Bevölkerung. Reisen Sie mit!

Skevos Papaioannou

Alle WOZ-Reisen im 2022: Ostdeutschland | Barcelona | Kreta

Reisedaten

8. bis 15. Oktober 2022

Programm

Das detaillierte Reiseprogramm als PDF zum Download

Unterkunft / Preise / Leistungen

Preise pro Person (inklusive Frühstück)

Hotel Brascos in Rethymno (www.brascos.com)
Doppelzimmer: 1500.– CHF
Einzelzimmer: 1600.– CHF

Nur Programm: 1350.– CHF

Die einzelnen Programmpunkte der Reise werden ins Deutsche übersetzt.

Die Hin- und die Rückreise nach und von Kreta müssen individuell organisiert werden und sind nicht im Preis inbegriffen.

Die angegebenen Preise sind Richtpreise, die sich je nach Wechselkurs und Anzahl Teilnehmer:innen noch leicht ändern können. Individuelle Wünsche wie zum Beispiel Aufenthaltsverlängerungen können Sie bei der Anmeldung im Bemerkungsfeld angeben. Wir versuchen, diese zu organisieren, können aber keine Garantie dafür abgeben. Wir informieren Sie jeweils so bald wie möglich. Drei gemeinsame Mahlzeiten sind im Reisepreis inbegriffen. Auf dem Programm finden Sie die entsprechenden Hinweise.

Die Reise wird fotografisch dokumentiert. Ausserdem nehmen wir – wenn möglich – die Referate und die Gespräche auf. Die Bilder und die Tonaufnahmen werden allen Mitreisenden später zur Verfügung gestellt.

Bei Fragen zu dieser Reise wenden Sie sich per E-Mail an unterwegs@woz.ch, oder rufen Sie uns an: +41 (0)44 448 14 83. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns reisen.

Literatur

Belletristik:

  • Nikos Kazantzakis: «Freiheit oder Tod», antiquarisch.
  • Nikos Kazantzakis: «Alexis Sorbas», Verlag Piper. Taschenbuch. München 2001.
  • Nikos Kazantzakis: «Rechenschaft vor El Greco», antiquarisch.
  • Klaus Modick:
«Der kretische Gast». Verlag Kiepenheuer & Witsch. Köln 2017.
  • Wolfgang Schorlau:
«Der große Plan». Kriminalroman. Kiepenheuer & Witsch. Köln 2018.

Sachbücher:

  • Karina Raeck (Hg): «Andartis – Monument für den Frieden. Krieg – Widerstand – Versöhnung». Reihe Sedones. Verlag Thomas Balistier. Mähringen 2016.
  • R. G. Hoegler/Oliver Reverdin: «Kreta – Mutterland der Kultur Europas. Kunst- und Geschichtsbuch». Bildband. Europa Verlag 1960.
  • Kateřina Králová: «Das Vermächtnis der Besatzung. Deutsch-griechische Beziehungen seit 1940». Aus dem Griechischen übersetzt von Odysseas Antoniadis und Andrea Schellinger. Böhlau Verlag. Wien 2016.
  • Egbert Scheunemann: «Rebellen auf Kreta: Eine ungewöhnliche Reise durch Kretas Geschichte, Sprache und Landschaften. Ein Buch über Freundschaft, wildes Denken und wundersame Erlebnisse». Taschenbuch. Books on Demand. Leseprobe als PDF-Datei: http://www.egbert-scheunemann.de/4-Auflage-Rebellen-auf-Kreta-Scheunema…
  • Cornelia Ziegler: «111 Orte auf Kreta, die man gesehen haben muss». Reiseführer. Emons Verlag, Köln 2018.
  • Nikos Chilas/Winfried Wolf: «Die griechische Tragödie. Rebellion, Kapitulation, Ausverkauf». Verlag Promedia , Wien 2018.

Beiträge von Skevos Papaioannou (PDF-Dateien):

Websites:

Filme:

WOZ-Texte: