WOZNews

Nr. 44 –

Sportliche

«Heute bedeutet die 3. Liga, und dort momentan nur das hintere Mittelfeld in der Gruppe 3, der fussballerische Alltag für das junge Fanionteam», berichtete der «Tages-Anzeiger» über den kleinen, aber traditionsbewussten Zürcher Stadtklub FC Witikon, bei dem man jedoch die Hoffnung nicht aufgibt, bald ein Zweitliga-Team stellen zu können. Dem Ressort Sport des «Tages-Anzeigers» hingegen prophezeit WOZ-Leser K. düster den drohenden Abstieg in die akkusativfreie 2. Liga. Kein Problem, finden wir, denn er wird nicht allein sein. Mit dem Hinweis «Der MHSZ-Graffiti-Bunker ‹Raten 7› finden Sie, vis à vis Restaurant Brandenberg» hat sich gerade auch die «Zuger Woche» qualifiziert. Letztere spielt übrigens um einen Erstligistenplatz in der Sparte Kommasetzung.

Distanzlose

Mit der Frage «Kommt der Samichlaus bei Ihnen?!» trat besagte «Zuger Woche» ihrer LeserInnenschaft eindeutig etwas zu nahe. Ihr Leser D. legt Wert auf die Feststellung, dass er mit Chläusen keine Intimkontakte pflege.

Erlesene

Die ZürcherInnen haben andere Sorgen, denen droht ein Hafenkran am Limmatufer. Und laut «Tages-Anzeiger» wird das Stadtparlament dessen Installation auch zustimmen, denn «dort geniesst das Kunstprojekt dank der Ratslinken und den Grünliberalen über eine komfortable Mehrheit». Ach ja. Gerade Linke und Grüne verfügen traditionell den guten Geschmack, während der «Tages-Anzeiger» seit vielen Jahren über sein Korrektorat geniesst.

Metaphorische

«Erwin Rommel gilt als Gentleman-Krieger und Wüstenfuchs», schrieb dieselbe Tageszeitung auf der Titelseite über den deutschen Generalfeldmarschall, der wegen des deutschen Feldzugs nach Afrika Wüstenfuchs genannt wurde. Das gab uns schwer zu denken. Galt Heinrich, der Cousin Barbarossas, als Löwe? Oder gilt der Sänger Gordon Matthew Thomas Sumner als Wespe? Sicher ist nur eins: Als Schmusekätzchen galt Rommel sicher nicht.

Umsichtige

Kürzlich erhielten wir wieder eine Mitteilung mit dem Hinweis: «Bitte beachten Sie die Umwelt vor dem Drucken dieses E-Mails.» Das tun wir gern, denn der Blick aus dem Fenster zeigt nur Erfreuliches. Der Schnee vom Wochenende ist fast geschmolzen, die Herbstsonne strahlt, das Leben ist schön. Und jetzt gehen wir drucken.

Gefährliche

An den Gedanken, dass der Mensch immerzu auf der Suche ist – nach seinem inneren Kind, dem wahren Selbst, endlich Ruhe, einem One-Night-Stand oder einfach mehr Kohle –, haben wir uns ja langsam gewöhnt. Aber das, was laut Kleininserat kürzlich im «A-Bulletin» angeboten wurde, liess uns stutzen: «Von Sanftmut und Kriegskunst – eine innere Reise mit Wut und Würde». Dass die Veranstaltung im Kalvarienberghof stattfinden wird, trug auch nicht gerade zu unserer Beruhigung bei – auf dem Kalvarienberg liess ER schliesslich seinen Sohn ans Kreuz nageln. Doch alles wird gut: Gemäss Flyer ist die Seminarleiterin ausgebildete Kuscheltrainerin.

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