Tipp der Woche: Eine Frau kommt zu früh

Nr. 15 –

«Too late!», zu spät, schreibt sie fürs Schweizer Fernsehen mit rotem Lippenstift auf den Spiegel am Eingang ihrer Ausstellung in Winterthur. Die Anerkennung ist da, doch kommt sie reichlich spät. Seit den 1970ern fotografiert die heute Achtzigjährige unter dem Namen Manon Provokationen und Performances zwischen Schönheit und Vergänglichkeit. Ihre weiblichen Selbstinszenierungen mit Anleihen bei Kunstgeschichte und Fotoroman münden in überbordenden, präzis kontrollierten Tableaus.

«Manon: Einst war sie ‹La dame au crâne rasé›» in: Winterthur Fotostiftung Schweiz, bis 29. Mai 2022. www.fotostiftung.ch