Die Digitalisierung mag alle Lebensbereiche bestimmen – doch in den letzten Jahren nahm das Interesse an der Analogfotografie stetig zu. Ein Besuch im Zürcher Szeneladen «Ars-Imago» zeigt, wer die Maschinerie in einer scheinbar stillgelegten Branche am Laufen hält.
Früher Samstagmorgen beim Lochergut in Zürich: vom alltäglichen Trubel im belebten Quartier ist noch nicht viel zu spüren. Auch im alten, leicht heruntergekommenen Haus an der Badenerstrasse 211 ist die Ruhe der vergangenen Nacht noch präsent. Über der Eingangstür des Ladenlokals im Erdgeschoss prangt auf schwarzem Hintergrund der Name des dort ansässigen Fotografie-Fachgeschäftes «Ars-Imago». Der Verkaufsraum ist noch dunkel, nur eine Lichterkette beleuchtet das rechte Schaufenster in einem dezentem Weisston. Kurz nach zehn Uhr kommt ein Herr mit Rossschwanzfrisur strammen Schrittes angelaufen. Es ist Gunnar, einer der Fotospezialisten, der sein Wissen im «Ars-Imago» zum Besten gibt. Er schliesst ein Einbruchsschutzgitter und anschliessend die Eingangstüre auf – und schon stehen wir im kleinen Ladenlokal.