WOZ News

Olfaktorische
«Den Namen hat die Nase dann aber nicht bekannt gegeben», bemerkte die NZZ bezüglich Alienforschung der Nasa und fand das «seltsam». Wir fänden es eher seltsam, wenn die ausserirdischen Geruchsorgane schon beim ersten Kontakt mit den Erdlingen sagen würden: «Hoi, du, ich bin im Fall der Spusi.»
Migrierte
«Alsychefin will gefährliche eritreische Festivals verhindern», berichtete tages-anzeiger.ch. Die Forderung mag nachvollziehbar sein; es gilt aber auch, ein Auge auf den buchstäblichen Verfall des Asylwesens zu haben.
Verschworene
Ein Foto auf bluewin.ch zeigte gemäss Legende: «First Lady Jacqueline Kennedy wiegt ihren Mann, Präsident John F. Kennedy, Sekunden nachdem er tödlich erschossen wurde.» Der charismatische Kennedy mag viele Tode gestorben sein, die obige Formulierung fördert aber nur weitere Spekulationen über sein tatsächliches Ableben.
Historische
«20 Minuten» berichtete: «Im Keller eines verwahrlosten Einfamilienhauses im Dorf Czerniki in Pommern hat die Polizei die Leichen von drei Babys gefunden.» Angesichts der traurigen Sachlage kam uns die Zeile «Pommerland ist abgebrannt» in den Sinn, die dem Kinderlied «Maikäfer, flieg» entstammt, das je nach Quelle bis auf die Zeiten des Dreissigjährigen Kriegs zurückgehen soll. Der oder die Schreibende scheint aber eher an Deutschland in den Grenzen von 1937 gedacht zu haben. Für alle anderen liegt diese Gegend nämlich seit über siebzig Jahren in Polen.
Zweckentfremdete
Nicht ganz so schrecklich, aber doch besorgniserregend erscheint uns folgende Meldung aus der «Basler Zeitung»: «Das Kind, das ins Babyfenster des Bethesda-Spitals gelegt wurde, bleibt vorerst dort.» Zusammen mit Leser M. sind wir der entschiedenen Meinung, dass das mit dem Babyfenster so wohl doch nicht gemeint war.
Vorratshaltende
«Und ihren Respekt, den er sich hart erkämpft hat, ist ihm dann doch ein zu hoher Preis für sein Prinzip», lasen wir in der «NZZ am Sonntag». Auch ohne genauer zu erfahren, wer sich die Achtung womit verdient hat, halten wir fest, dass der Respekt hier einen Nominativ verdient gehabt hätte. Aber wie für so vieles gilt auch für den Akkusativ: Spare in der Zeit, so hast du in der Not!
Unverwechselbare
Über den Auftritt der Popsängerin Olivia Rodrigo am Glastonbury Festival hiess es in der WOZ: «Rodrigo, nun neunzehn, hatte ihre Kollegin Katy Perry für ein Duett zu sich auf die Bühne geladen.» Wie wir selbst schnell merkten, stand dort oben aber nicht Perry, sondern Lily Allen. Das kann natürlich leicht passieren, schliesslich sind Perry und Allen fast gleich alt und wechseln häufig die Haarfarbe. Aber nur zusammen mit Lily Allen konnte Olivia Rodrigo deren grandiosen Song «Fuck You» performen und damit dem US-amerikanischen Supreme Court vor Tausenden den Stinkefinger zeigen. Wir bitten um Nachsicht.