

Sollte Gustavo Petro die Präsidentschaftswahl in Kolumbien gewinnen, wäre dies in Lateinamerika der sechste Wahlsieg der Linken in vier Jahren. Doch regieren ist für sie derzeit nicht leicht.
Stefan Gärtner über oligarchisches Versteckis
Der Krieg schwelt nicht nur im Hintergrund: Das Filmfestival in Cannes sucht den heiklen Spagat zwischen perversem Genuss und dem Grauen der Wirklichkeit.
Der F-35 ist wie eine prall gefüllte Piñata: eine mexikanische Pappfigur für Geburtstage, aus der allerlei süsse Überraschungen herausfallen, wenn man mit einem Stock auf sie einschlägt.
Europa rüstet auf, die Schweiz zieht mit. Zwei GSoA-Sekretärinnen über die «Stop F-35»-Initiative und ihre unterschiedlichen Ansichten zur Frage, ob man internationale Waffenlieferungen in die Ukraine unterstützen soll.
Wie den Faschismus stoppen? Der britische Publizist Paul Mason polemisiert in seinem jüngsten Buch gegen linkes Sektierertum und bornierte Fraktionskämpfe – und erinnert an eine denkwürdige Demonstration im Paris der 1930er Jahre.
In Zürich Wollishofen kämpft eine Allianz aus einer linken Bewegung und einem Quartierverein gegen privaten Wohnraum am See. Der Widerstand könnte für die Zukunft der ganzen Stadt wegweisend sein.
Jahrelang ritt die SVP Angriffe gegen die Sozialhilfe. Nun ist sie in fast allen Kantonen gescheitert. Auch auf Bundesebene wird konstruktiver über die Bekämpfung von Armut diskutiert. Zeichnet sich eine Trendwende ab?
Es wird auf lange Zeit eines der mutigsten Referenden bleiben. Mutig, weil es von Menschen lanciert wurde, die nicht über das Stimmrecht verfügen, denen offiziell der Platz des Schweigens zugewiesen ist.
Die Erschiessung der Al-Dschasira-Journalistin Schirin Abu Akleh bei einer Razzia der israelischen Armee sorgt international für Empörung.
Jakob Kern hat in den ersten zwei Kriegsmonaten die Nothilfe des Uno-Welternährungsprogramms für die Ukraine aufgebaut. Doch wegen blockierter Exporte, ausfallender Ernten und steigender Lebensmittelpreise lasse die russische Invasion Millionen Menschen rund um den Globus hungern, berichtet der Appenzeller.
Rassistisch motivierte Morde in den USA, ein verhinderter Anschlag in Deutschland – beides in nur einer Woche. Im Gespräch mit der WOZ spricht die Expertin Karolin Schwarz über Hintergründe des erstarkenden Rechtsterrorismus.
Die Lebenskosten steigen vor allem deshalb, weil Rohstoffkonzerne derzeit rekordhohe Profite einstreichen. Nun sprechen sich Schweizer Politiker erstmals für eine Steuer auf diese «Zufallsgewinne» aus.
Eine Uno-Expert:innengruppe wertet den Fall Brian als rassistisch, der Bundesrat muss bis Ende Mai auf eine entsprechende Intervention reagieren. Die Wahrheit liege nicht weit unter der Oberfläche, sagt die Vorsitzende Dominique Day.
Viel Kultur, wenig Wertung: Seit zwei Monaten bietet die Onlineplattform «Hauptstadt» ihren Abonnent:innen «neuen Berner Journalismus».
Strafrechtsexperte Mark Pieth sagt, der Bund sei nicht in der Lage, die Vermögen sanktionierter Oligarchen zu finden, weil das Anwaltsgeheimnis deren Firmenkonstrukte schütze. Doch der Druck der USA auf die Schweiz werde steigen.
Nativ ist die auffälligste Stimme im politischen Schweizer Rap. Sein neues Album «Marathon» ist ein musikalisches Psychogramm mit unzähligen Gefühlslagen und Gedankenschlaufen.
Nach fünfzehn Jahren im Exil ist die politisch verfolgte Aktivistin Nekane Txapartegi ins Baskenland zurückgekehrt. Die spanische Justiz hat die wichtigsten Anklagepunkte fallen gelassen, Txapartegis Kampf geht jedoch weiter.
Es ist eine Frage, die viele Linke umtreibt: Sollen westliche Staaten, gar die neutrale Schweiz, Waffen an die Ukraine liefern? Verlängert das nicht bloss den Krieg, steigert das Leid der Menschen, während sich die Rüstungsbranche über Profite freut?
Als die WOZ vierzig wurde, war die Welt gerade kollektiv krank. Als das Festkomitee alles eingefädelt hatte, um dann halt den 41. Geburtstag zu feiern, begann nebenan ein Diktator seinen Krieg.
Als wäre die Weltlage nicht schon deprimierend genug, droht gerade auch noch die grösste Hungerkatastrophe seit Jahrzehnten.
Letzte Woche traf eine internationale Delegation in Lwiw auf ukrainische Gewerkschafter und Aktivistinnen. Die WOZ hat sie dabei begleitet. Welche Fragen die Arbeiter:innen im Land derzeit am meisten beschäftigen – und warum die Anarchist:innen auf Teile der westlichen Linken wütend sind.
Zwischen feministischer Emanzipation und rassistischer Bevölkerungspolitik: In den USA haben die Debatten um Geburtenkontrolle und Abtreibung eine verschlungene, oft düstere Geschichte. Fällt «Roe v. Wade», das landesweite Recht auf Schwangerschaftsabbruch, beginnt ein neues schwieriges Kapitel.
Fast die Hälfte aller jährlichen Haftantritte in der Schweiz erfolgt, weil die Betroffenen ihre Bussen oder Geldstrafen nicht begleichen können.
Der Erwerb des Kurznachrichtendiensts Twitter durch den Milliardär Elon Musk ist eine schlechte Nachricht für die Öffentlichkeit im Netz.
Das oberste Gericht der USA will demnächst das seit 1973 geltende Recht auf Abtreibung aufheben. In diversen Bundesstaaten bedeutet dies eine Rückkehr ins tiefste Patriarchat. Die Antwort muss auf der Strasse, im Kongress und an der Wahlurne erfolgen.
In ihrer Band Peter Kernel und solo als Camilla Sparksss geht die Tessinerin Barbara Lehnhoff extremen Gefühlen nach. Sie erzählt von ihrer Jugend in den kanadischen Wäldern und wieso die Tessiner Popmusik darbt.
Seit über zwei Monaten herrscht Krieg in der Ukraine. Real, zerstörerisch, mit unvorstellbaren Folgen für die Zivilbevölkerung. Seit über zwei Monaten ist der Krieg auch in der Schweiz. Mental, politisch, in einer Engführung in den Köpfen. In Bundesbern werden all die komplizierten Fragen, die der Krieg aufwirft, zunehmend auf ein Feld beschränkt: die Sicherheitspolitik. Oder noch enger gefasst: die Aufrüstung.
Daniele Ganser zu Gast auf dem Podium: Bei einem Apéro der Zeitschrift «Zeitpunkt» gaben sich Massnahmengegnerinnen und Putinversteher die Hand.
Der Schriftsteller Michail Schischkin über die «Dorfdenkweise» und andere Missverständnisse.
Mit höheren Zinsen soll der Preisanstieg auf Kosten der Armen bekämpft werden. Dabei gäbe es auch faire Alternativen.
Die Armee soll zwei Milliarden Franken mehr pro Jahr ausgeben. Eine Debatte über die Sinnhaftigkeit dieser Erhöhung findet nicht statt. Dabei gibt es viel Kritik.
Schweizer Nichtregierungsorganisationen sehen sich immer öfter mit Klagen konfrontiert. Unternehmen versuchen so, kritische Berichterstattung zu verhindern – und wissen die Schweizer Politik auf ihrer Seite. Nun bündelt sich der Widerstand.
Der spanisch-baskische Journalist Pablo González sitzt seit Wochen in Polen in Isolationshaft – weil er für Russland spioniert haben soll.
Tiefe Löhne, zerstückelte Arbeitstage, in letzter Minute geänderte Dienstpläne: Viele Gastrobeschäftigte leiden nicht erst seit der Pandemie unter schlechten Arbeitsbedingungen. Inzwischen regt sich Widerstand.
Erneut hat die türkische Armee eine Offensive gegen die kurdische PKK im Norden des Irak gestartet. Seit der Konflikt vor sieben Jahren wieder ausgebrochen ist, wandert dessen Schwerpunkt von Land zu Land – und trifft jeweils die Zivilbevölkerung am härtesten.
Eine Verkürzung der Arbeitszeit würde nicht nur das Wohlbefinden der Beschäftigten steigern, sondern wäre auch gut fürs Klima. Eine Diskussion darüber kommt in der Schweiz gerade in Fahrt.
Optimist:innen sehen in ihnen eine neue demokratische Wertschöpfungskette für darbende Künstler:innen. Im Moment spricht aber alles dafür, dass die NFTs eine fatale Fehlkonstruktion sind, die nicht funktionieren kann.
«System Change, not Climate Change!», fordert die Klimabewegung. Aber was ist das überhaupt: ein System? Und wie lässt es sich verändern?
Grosse Demonstrationen gegen den Krieg finden nicht mehr statt. Das sagt viel aus über die Repression in Russland – aber wenig über die Haltung der Menschen. Insbesondere Feministinnen lassen den Widerstand weiterleben, wenn auch in subtiler Form.
Als Jean-Marie Le Pen bei der Präsidentschaftswahl 2002 in den zweiten Wahlgang einzog, blieb er gegen den Gaullisten Jacques Chirac chancenlos. Nachdem auf den Strassen von Paris fast eine Million Menschen zur «republikanischen Front» gegen den rechtsradikalen Le Pen aufgerufen hatten, kam dieser nur auf 18 Prozent der Stimmen. Zwanzig Jahre später hat Tochter Marine am Sonntag 41,5 Prozent geholt – die Französ:innen stimmten in grosser Zahl für die radikale Rechte. Für den Faschismus.
Das Beispiel von Panzermunition zeigt: Die Schweiz hilft der Ukraine besser anders als mit Rüstungsexporten.