Es war schon lange klar, dass es eng werden würde. Am Ende machte der Vorsprung von Gustavo Petro gerade einmal drei Prozentpunkte aus, und Kolumbien wird zum ersten Mal in seiner Geschichte einen linken Präsidenten bekommen.
Es war schon lange klar, dass es eng werden würde. Am Ende machte der Vorsprung von Gustavo Petro gerade einmal drei Prozentpunkte aus, und Kolumbien wird zum ersten Mal in seiner Geschichte einen linken Präsidenten bekommen.
Die Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich auf eine Aussetzung der Patente von Covid-Impfstoffen geeinigt. Das sei zu wenig, sagt die Altbundesrätin und Expertin für globale Gesundheitsfragen Ruth Dreifuss. Und sie kritisiert die Schweizer Regierung.
Die Nupes wird künftig in der Nationalversammlung die Opposition gegen Emmanuel Macron anführen. Das ist trotz starker Gewinne für die Rechten eine gute Nachricht für die Demokratie.
Lange Zeit blieben die Gewerkschaften und Arbeiter:innen in Grossbritannien passiv. Nun hat ein Aufbäumen eingesetzt, und es folgen eine grosse Demo und ein umfassender Streik im Transportwesen. Die Regierung ist alarmiert.
Als Präsident Brasiliens war Luiz Inácio Lula da Silva während der nuller Jahre eine politische Lichtgestalt – insbesondere für die Linke. Es folgte ein tiefer Fall, der im Gefängnis endete. Diesen Herbst tritt Lula erneut zur Wahl an. Sein erstaunliches Comeback ist für den amtierenden rechtsextremen Jair Bolsonaro eine ernste Gefahr.
Jean-Luc Mélenchon hat geschafft, was viele französische Linke seit Jahren fordern: Bei den Parlamentswahlen tritt ein neues linkes Bündnis mit gemeinsamen Kandidat:innen an. Sollte der Coup gelingen, steht Präsident Emmanuel Macron vor einem Dilemma.
Eine diplomatisch ausgehandelte Beendigung des Krieges in der Ukraine, die einst möglich schien, rückt immer weiter in die Ferne. Im Gegenteil: Die Fronten verhärten sich weiter – aus mehreren Gründen.
Kriege, Hungersnöte, Coronapandemie – und über allem schwebt die immer beängstigendere Erderhitzung: Die Welt ist in eine Krisenspirale geraten, aus der es kein Entrinnen mehr zu geben scheint. Dennoch wäre es falsch, sich entmutigen zu lassen.
Ein militärischer Angriff der Türkei auf Rojava steht unmittelbar bevor. Die Folgen werden brutal sein: zivile Opfer, Zerstörung, Vertreibungen. Doch der Westen schweigt, weil er die Türkei als Nato-Partner braucht.
Am Weltwirtschaftsforum in Davos dominierte der Ruf nach härteren Sanktionen gegen Russland. Kenneth Roth, Chef von Human Rights Watch, warnt davor, das ganze Land ins Visier zu nehmen.
Sollte Gustavo Petro die Präsidentschaftswahl in Kolumbien gewinnen, wäre dies in Lateinamerika der sechste Wahlsieg der Linken in vier Jahren. Doch regieren ist für sie derzeit nicht leicht.
Vier Zivilist:innen, die aus dem Asowstal-Stahlwerk in der gefallenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol evakuiert worden sind, berichten von den schrecklichen Wochen in den Katakomben.
Jakob Kern hat in den ersten zwei Kriegsmonaten die Nothilfe des Uno-Welternährungsprogramms für die Ukraine aufgebaut. Doch wegen blockierter Exporte, ausfallender Ernten und steigender Lebensmittelpreise lasse die russische Invasion Millionen Menschen rund um den Globus hungern, berichtet der Appenzeller.
Rassistisch motivierte Morde in den USA, ein verhinderter Anschlag in Deutschland – beides in nur einer Woche. Im Gespräch mit der WOZ spricht die Expertin Karolin Schwarz über Hintergründe des erstarkenden Rechtsterrorismus.
Es ist eine Frage, die viele Linke umtreibt: Sollen westliche Staaten, gar die neutrale Schweiz, Waffen an die Ukraine liefern? Verlängert das nicht bloss den Krieg, steigert das Leid der Menschen, während sich die Rüstungsbranche über Profite freut?
Letzte Woche traf eine internationale Delegation in Lwiw auf ukrainische Gewerkschafter und Aktivistinnen. Die WOZ hat sie dabei begleitet. Welche Fragen die Arbeiter:innen im Land derzeit am meisten beschäftigen – und warum die Anarchist:innen auf Teile der westlichen Linken wütend sind.
Zwischen feministischer Emanzipation und rassistischer Bevölkerungspolitik: In den USA haben die Debatten um Geburtenkontrolle und Abtreibung eine verschlungene, oft düstere Geschichte. Fällt «Roe v. Wade», das landesweite Recht auf Schwangerschaftsabbruch, beginnt ein neues schwieriges Kapitel.
Das oberste Gericht der USA will demnächst das seit 1973 geltende Recht auf Abtreibung aufheben. In diversen Bundesstaaten bedeutet dies eine Rückkehr ins tiefste Patriarchat. Die Antwort muss auf der Strasse, im Kongress und an der Wahlurne erfolgen.
Der Schriftsteller Michail Schischkin über die «Dorfdenkweise» und andere Missverständnisse.
Erneut hat die türkische Armee eine Offensive gegen die kurdische PKK im Norden des Irak gestartet. Seit der Konflikt vor sieben Jahren wieder ausgebrochen ist, wandert dessen Schwerpunkt von Land zu Land – und trifft jeweils die Zivilbevölkerung am härtesten.
Grosse Demonstrationen gegen den Krieg finden nicht mehr statt. Das sagt viel aus über die Repression in Russland – aber wenig über die Haltung der Menschen. Insbesondere Feministinnen lassen den Widerstand weiterleben, wenn auch in subtiler Form.
Als Jean-Marie Le Pen bei der Präsidentschaftswahl 2002 in den zweiten Wahlgang einzog, blieb er gegen den Gaullisten Jacques Chirac chancenlos. Nachdem auf den Strassen von Paris fast eine Million Menschen zur «republikanischen Front» gegen den rechtsradikalen Le Pen aufgerufen hatten, kam dieser nur auf 18 Prozent der Stimmen. Zwanzig Jahre später hat Tochter Marine am Sonntag 41,5 Prozent geholt – die Französ:innen stimmten in grosser Zahl für die radikale Rechte. Für den Faschismus.
Nach acht Wochen wütet der Krieg vor allem im Osten der Ukraine. Mariupol als Stadt existiert kaum mehr, auf einem umkämpften Fabrikgelände harren viele Zivilist:innen aus. Nur, wie lange noch?
Das aktuelle russische Regime stehe für eine neue Form des Faschismus, schreibt der Moskauer Publizist Ilja Budraitskis. Was ihn von jenem des letzten Jahrhunderts unterscheidet: Er braucht weder Massenbewegungen noch Ideologie.
Christian Smalls ist das Gesicht der neu gegründeten Amazon Labor Union in New York: Er verbindet Selbstinszenierung mit gewerkschaftlicher Basisarbeit und Black Lives Matter mit Klassenkampf. Der WOZ erzählte er, wer sein grosses Vorbild ist.
Präsident Aleksandar Vucic weigert sich, Sanktionen gegen Russland zu verhängen, dabei ist sein Land seit zehn Jahren EU-Beitrittskandidat. Eine Suche nach den Ursachen – von Belgrad bis ins Presevotal im Süden.
Butscha – diesen Namen wird so rasch niemand mehr vergessen. Die Bilder der Leichen in den Strassen des Kiewer Vororts, die am Wochenende um die Welt gingen, brennen sich ins Gedächtnis ein und lassen einen fassungslos zurück.
Ehemalige Deliveroo-Kurier:innen bauen eine Genossenschaft auf – und machen vor, wie Uber, Airbnb und Co. basisdemokratisch organisiert werden könnten. Ein Vorabdruck aus dem Buch von WOZ-Autorin Nina Scholz.