Politour

Nr. 45 –

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Menschenrechte

Die globalisierte Welt hat dem Westen Dominanz und Überfluss ermöglicht, anderen Weltregionen hingegen Landraub und Ausbeutung gebracht. Die Menschenrechte dienten dem Westen zuweilen auch als Vorwand für Kriege um Ressourcen und Märkte. Wie sähe ein Menschenrechtskatalog aus, damit er global akzeptiert werden kann, unter Einbezug der Verteilungsfrage? Welche Rolle kann die Sozialdemokratie dabei spielen? Darüber spricht die Soziologin und Ethnologin Verena Tobler Linder.

Zürich Grosser Saal, Gartenhofstrasse 15, Do, 6. November, 19.30 Uhr.

Pharma fürs Volk

Die Wegelagerer gehen wieder um und fordern höhere Warenzölle. Geraten jetzt auch die Schweizer Pharmafirmen unter Donald Trumps Zollhammer? Oder können sie ihre Zusatzkosten auf die Kranken und Bedürftigen abwälzen und ihre exorbitanten Gewinne sichern? Darüber spricht der langjährige Gewerkschaftssekretär und ehemalige geschäftsführende Sekretär des sozialkritischen Schweizer Thinktanks Denknetz Beat Ringger. Er hat das Konzept einer «Pharma fürs Volk» entwickelt und wird es unter dem Gesichtspunkt der neuen globalen Weltwirtschaft diskutieren. Auf dass Gesundheit nicht weiterhin den Marktkräften unterworfen bleibt.

Zürich bücherraum f, Jungstrasse 9, Do, 6. November, 19 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten: buch@buecherraumf.ch.

Migration

Migrant:innen werden weltweit zunehmend als Gefahr für nationale Sicherheit, Wohlstand und Identität dargestellt. Diese Narrative schaffen Feindbilder, die immer härtere Grenz- und Überwachungspolitiken legitimieren – Massnahmen, die längst nicht mehr nur Migrant:innen treffen, sondern Schritt für Schritt auf alle ausgeweitet werden. Was haben die Rechte von Migrant:innen mit den Rechten aller zu tun? Diese Frage soll nach dem Film «The Mind Game» (2023) über die Fluchtgeschichte eines afghanischen Jugendlichen diskutiert werden. Es gibt eine Einführung und Inputs durch Forschende der Universitäten Bern und Basel. Die Veranstaltung findet im Rahmen eines Aufrufs von Migrationswissenschaftler:innen statt, überall auf der Welt Veranstaltungen zu organisieren, um auf die gefährliche Eskalation des «war on migrants» aufmerksam zu machen und alternative Erzählungen zu fördern, die Migration als soziales Gut sichtbar machen.

Bern Living Room, Sulgenrain 28, Di, 11. November, 19 Uhr.

Geschichte

Die Demokratie steht heute in vielen Ländern unter Druck. Kann uns ein Blick in die Vergangenheit helfen, um mit dieser Herausforderung umzugehen? Gibt es etwa Parallelen zu den Zuständen in den 1930er Jahren? Oder verbaut ein solcher Blick zurück dringend benötigte Handlungsoptionen? Forscher:innen aus der Geschichtswissenschaft und der Politologie diskutieren, was man aus der Geschichte über die aktuelle politische Krise lernen könnte beziehungsweise ob man überhaupt etwas aus der Geschichte lernen kann. Gleichzeitig stellt die Veranstaltung auch die Buchvernissage zur kürzlich erschienenen Publikation «Rückkehr des Politischen. Inszenierung und Herausforderung von Macht in der Geschichte» dar. Teilnehmende: Caspar Hirschi (Universität St. Gallen), Sibylle Marti (Universität Bern und Kantonsrätin SP Zürich), Damir Skenderovic (Universität Fribourg) und Hannah Werner (Universität Zürich). Moderation: Bruno Ziauddin (Chefredaktor «Das Magazin»). Einführung: Professor Christof Dejung (Universität Bern).

Zürich Volkshaus (Gelber Saal), Di, 11. November, 19.30 Uhr.