WOZ News

Unterminierte
Das Wort «Adminimierung» ist noch nicht sehr weit in den allgemeinen Sprachgebrauch eingedrungen, aber es handelt sich dabei um ein wichtiges Anliegen der Akademie Menschenmedizin: weniger Bürokratie, mehr Medizin. In der letztwöchigen Folge unseres Monatsinterviews mit Annina Hess-Cabalzar, der Initiantin und Präsidentin der Akademie, machten wir unfreiwillig Ernst mit dem Begriff und gaben ihn als «Adminierung» wieder; das sind noch zwei Buchstaben weniger Bürokratie.
Dauerbeziehende
Eine Stolperfalle ist auch das Wort «Abonnement», geschweige denn «Abonnent/Abonnentin». So schrieb zentralplus.ch über das Luzerner «Kantonsblatt»: «Dieses Jahr liegt die Auflage des Kantonsblattes bei gut 3800 Exemplaren. Etwa 2350 Hefte kommen Abonommentinnen zu […]» Doch vielleicht liegt darin ein Erfolgsgeheimnis. Wer sich nicht beirren lässt, darf das Blatt abonnifizieren.
Fidele
Zum Nachrücken des langjährigen «Kassensturz»-Moderators Ueli Schmezer in den Nationalrat war kurzzeitig auf tagesanzeiger.ch zu lesen: «Das Schweinwerlicht kennt der 63-Jährige, die Bühne auch.» Sollte er diese Kenntnisse auf der neuen Bühne nutzen wollen, würde uns natürlich auch interessieren, wer da Schwein ist. Denn so weit geht das Transparenzgesetz nicht. Andererseits gilt es natürlich, andere Gesetze einzuhalten, namentlich das intelligente Tier vor übler Nachrede zu schützen.
Irrtümliche
«Der WWF etwa zieht demnächst vors Bundesverfassungsgericht», schrieb «Zentralplus». Wer da Panik bekam, dass es jetzt schon so weit ist mit den fremden Richtern, konnte sich wieder beruhigen, denn so gings weiter: «Je nachdem, wie dieses urteilt, könnte der Umweltverband ans Bundesgericht weitergelangen.» Dagegen haben deutsche Verfassungsrichter:innen sowieso keine Chance.
Vorsichtige
Noch vor dem letzten Sonntag stellte srf.ch Folgendes fest: «Die oben erwähnten teils markanten Niederlagen des Bundesrates lassen den Anschein erwecken, als ob Landesregierung und Parlament zuletzt des Öfteren verlieren.» Die Abstimmungsergebnisse konnten etwas mehr Entschiedenheit in die Sache bringen: Jawoll, so isses!
Generische I
«Eishockey-Nati muss sein Trikot ändern», wusste der «Klein-Report». Damit begab sich «der Mediendienst der Schweizer Kommunikationsbranche» auf glitschiges Terrain, denn wen wollen wir uns unter diesem «Eishockey-Nati» vorstellen – vor allem, wenn wir ihn aussprechen wie in der Schweiz üblich. Das haben die tapferen Sportler nicht verdient.
Generische II
«Vielmehr sammelt er ein ganzes Harem von ihm treu ergebenen jungen Frauen um sich», wusste wiederum die «SonntagsZeitung» über den Mörder Charles Manson. Aber auch wenn die Frauen früher von Eunuchen bewacht wurden, bleibt der Harem ein Männerding.