Agenda

Nr. 50 –

Himmel mit Heuschrecken

Wer gern wissen möchte, wie Toni Vescoli, Düde Dürst, Peter Glanzmann und Freddy Mangili von Les Sauterelles heute so klingen, kann das live herausfinden. Aus Anlass einer limitierten Neuauflage ihrer 1968er-Erfolgs-LP «View to Heaven» treten sie im Wallis auf.

Les Sauterelles mit «View to Heaven» in: Brig Zeughaus, Sa, 16. Dezember 2017, 20.30 Uhr.

Daniela Janser

Paranoia!

Er drehte den ersten Blockbuster der Filmgeschichte («Jaws», 1975) – doch wer Steven Spielberg auf spektakuläres Abenteuerkino und tränenrührige Geschichten für die ganze Familie reduziert, irrt. Sein Erstling war ein absoluter Low-Budget-Streifen, radikal minimalistisch, ein Antispektakel. Aber diese irritierenden Kameraperspektiven, diese irrational-irre und gleichzeitig karge Story, die nichts erklärt und dafür totale Paranoia verbreitet, beim Protagonisten (Dennis Weaver) wie beim Publikum: Das ist grossartiges Kino! Wieder zu sehen in einem grossartigen Kino im Original-35-mm-Format.

Vergessen Sie also den «Tatort» am Sonntagabend – lassen Sie sich stattdessen tief in ein Sofa des Zürcher Xenix sinken, und leiden Sie mit, wenn das Leben eines namenlosen Geschäftsmanns auf einem Highway im kalifornischen Hinterland wegen eines rostigen alten Trucks in «Duel» (1971) zunehmend ausser Kontrolle gerät.

«Duel» in: Zürich Kino Xenix, So, 17. Dezember 2017, 20 Uhr. www.xenix.ch

Franziska Meister

Bilder mit Bewegung

Performancekunst im Museum – das ist eine notorisch schwierige Paarung. Die steinernen Hallen der Kunstmuseen haben eine gewisse Tendenz, das Bewegliche, Körperliche, Flüchtige, Anarchische, das die Performancekunst im Innersten ausmacht, zu ersticken oder jedenfalls nicht gerade ideal zur Geltung zu bringen.

Es ist deshalb ein cleverer Schachzug des Kunstmuseums Bern, der Performancekunst für einmal dort nachzuspüren, wo man sie auf den ersten Blick wohl gar nicht vermutet: in Gemälden, Installationen und Fotografien der hauseigenen Sammlung Gegenwartskunst.

Und plötzlich entdeckt man im eben nur vermeintlichen Stillstand von Bildern und Skulpturen überall Bewegungen, Aktionsfelder, Inszenierungen, sei das nun in den abgemalten Hippies des Schweizer Fotorealisten Franz Gertsch, in den verschachtelten Fotografien der Berner Künstlerin Manon oder im Video des Japaners Shimabuku, der ein gemaltes Porträt seiner selbst als zweidimensionalen Drachen in den Himmel steigen lässt.

«The Show Must Go On» in: Bern Kunstmuseum, bis 21. Januar 2018. www.kunstmuseumbern.ch

Daniela Janser