Hausmitteilungen

Nr. 6 –

Michael Stötzel (1948–2023)

Gerade noch hatte Michael Stötzel angekündigt, demnächst für eine Blattkritik auf die Redaktion zu kommen, da erreichte uns die traurige Nachricht, dass Michael, der von 1988 bis 2002 unsere Zeitung als Redaktor stark geprägt hat, gestorben ist. Bis zu seiner Pensionierung hatte er bei der Gewerkschaftszeitung «Work» gearbeitet. Ein Nachruf erscheint nächste Woche.

Christina Koch (1956–2023)

Sie liebte die Literatur und widmete ihr einen grossen Teil ihres Lebens. Am vergangenen Freitag ist Christina Koch mit 66 Jahren in Zürich gestorben, kurz nachdem sie eine Krebsdiagnose erhalten hatte.

Christina war von 1992 bis 1996 unsere Kollegin im Verlag der WOZ, wo sie unter anderem für die Buchreihe «WoZ im Rotpunktverlag» verantwortlich war. Zu den von ihr betreuten Büchern gehören etwa «Schöne Neue Weltordnung. Die Zürcher Veranstaltungen», «Grüningers Fall» von Stefan Keller und «Schön, gesund & ewiger leben» von Florianne Koechlin neben rund einem Dutzend weiterer Titel. Stets ging es ihr dabei darum, die Interessen der Autor:innen, der Zeitung und des Buchverlags unter einen Hut zu bringen und eine möglichst grosse Öffentlichkeit für das jeweilige Thema zu schaffen – und stets machte sich Christina mit Respekt, peinlicher Sorgfalt und Leidenschaft ans Werk.

Das Rüstzeug brachte sie mit: Die in St. Gallen aufgewachsene Christina war Buchhändlerin und gehörte vor ihrem WOZ-Engagement während vieler Jahre zum «Inventar» der legendären Buchhandlung Pinkus an der Zürcher Froschaugasse. Dort, wo Linke aller Couleur ein und aus gingen, haben sie viele kennengelernt, und nie kam man ohne ein wunderbares Buch aus dem Laden. Sie wusste um die Interessen und die Vorlieben der Kund:innen.

Nach ihrer WOZ-Zeit war Christina Koch unter anderem beim Chronos-Verlag an der Herausgabe der zahlreichen Berichte der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg beteiligt, und sie absolvierte ein Studium in Kulturmanagement. 2006 erlitt sie einen psychischen Zusammenbruch, dessen Folgen sie bis zu ihrem Tod begleiteten. Christina konnte scherzen und auch über sich selber lachen, sie war verletzlich und feinfühlig. Uns fehlt sie als eine langjährige Weggefährtin. 

Jürg Fischer

Der Fingerklopfer

Glück muss man haben: Da stellt man einen Stagiaire an und erhält einen fast fixfertigen Profi, den man schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte. Die Rede ist von Lukas Tobler, von dem Sie in den vergangenen Monaten so einiges lesen konnten: Er prägte unter anderem die Berichterstattung zur Frontex-Abstimmung mit, schrieb über Arbeitskämpfe in der Gig Economy, reiste für Reportagen nach Paris und Lützerath oder klopfte repressiven Staatsanwält:innen in den Gerichtssälen des halben Landes auf die Finger. Nach seinem Stage absolvierte Tobler eine Stellvertretung, nun müssen wir ihn (vorerst) ziehen lassen. Falls es Ihnen wie uns geht und Sie ihn bereits vermissen: Blättern Sie schnell auf Seite 15!

Schmid und Meister

Abfälle bis in die hintersten Winkel: In seinem neuen Dokfilm «Matter Out of Place» folgt Regisseur Nikolaus Geyrhalter dem Müll quer über den Planeten – und zeigt den Kampf der Menschen dagegen. Am Freitag, 10. Februar 2023, wird das Werk um 19.45 Uhr im Kino Rex in Bern gezeigt. Anschliessend spricht WOZ-Autor Dominic Schmid mit dem Regisseur. Am Samstag, 11. Februar 2023, folgt um 15.30 Uhr die Vorpremiere im Zürcher Kino Riffraff – ebenfalls mit anschliessendem Gespräch, diesmal moderiert von WOZ-Redaktorin Franziska Meister.