WOZ News

Nr. 26 –

Weibliche I

«Wenn der Frauenanteil auf der Teppichetage unter der Vorgabe des Parlaments beleibt, müssen sich börsenkotierte Unternehmen künftig Rechenschaft ablegen», teilte der Newsletter «NZZ am Abend» mit. Wir unterstützen das. Es geht nicht an, die wenigen Geschäftsleiter- und Verwaltungsrätinnen auch noch auf Diät zu setzen.

Weibliche II

Der «Blick» besuchte die aussterbende Spezies der Schweizer Stammtische, zum Beispiel jenen im Altdorfer Restaurant Tellenbräu: «Dort ist es ganz normal, dass Alte und Junge, Linke und Rechte, Arbeitslose und Rentner sowie Frauen über Lokalpolitik debattieren.» Um die geplante Sonderausstellung «Femina Helvetiae Centralis Disputans» bewerben sich bereits zahlreiche Völkerkundemuseen.

Weibliche III

Laut sueddeutsche.de sprach sich der Regensburger Bischof «deutlich gegen eine Priestereihe von Frauen» aus. Nun rätseln wir, ob hier ein I zu viel oder ein W zu wenig stand. Klar ist nur, dass der Bischof weder Priesterinnen duldet noch Frauen erlaubt, wenigstens eine solche zu heiraten.

Weibliche IV

«Mit Fortlauf des Spiels erfasste die Australier die Müdigkeit (…)», lasen wir im «Tages-Anzeiger» über ein Fussballspiel. Da auf dem besagten Feld ausschliesslich Frauen rumliefen, vermuten wir hier einen beherzten Versuch, mittels generischem Maskulinum doch noch ein paar Männer für die Frauenfussball-WM zu interessieren.

Ökonomische I

«Wo der Bund Staatsausgaben an Private vergibt, sind die Verfahren selten fair und transparent», stand in der NZZ. Dass sich Privatunternehmen darum reissen, staatliche Ausgaben zu übernehmen, war uns neu. Vetternwirtschaft und Absprachen trifft man doch normalerweise nur an, wenns einen Haufen zu verdienen gibt.

Ökonomische II

Sparmassnahmen aus der deutschen Hauptstadt meldete der «Tagesspiegel»: «Das bundesweit tätige Batterieentsorgungssystem GRS Batterien hat seit letztem Jahr die Abholung der grünen Sammelkisten im Einzelhandel limitiert. Nun werden nur noch sechs angesammelte Kisten statt bisher drei abgeholt.» Man nennt es Rechnen mit negativen Zahlen.

Deakkusativierte

Der «Tages-Anzeiger» zeigte auf, wie künstliche Intelligenz auch Gegenstände dazu befähigen kann, einen Mann zu transportieren: «Dabei ergriff die Frau den Schlagstock, welcher (Sascha [Anm. d. Red.]) Campi bei sich getragen hatte, und versuchte ihn zu schlagen.» Und ein Newsletter des «St. Galler Tagblatts» informierte über den Zerfall des staatlichen Gewaltmonopols in der Ostschweiz: «Einer der Angreifer konnte die Kantonspolizei St. Gallen am Sonntagmorgen verhaften.»

Umbenannte

Der «Nebelspalter» zitierte «Patrick Müller, Eishockey-Nati-Trainer: ‹Mit Selbstmitleid verliere ich keine Zeit.›» Der Mann tut gut daran. In Wirklichkeit heisst er nämlich Patrick Fischer.

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