WOZ News

Nr. 39 –

Ausserordentliche

Einen Film über Konkurrenzkämpfe zwischen Sanitätsfahrern beschrieb das TV-Programm des «Tages-Anzeigers» so: «Gekämpft wird mit allen Mitteln – um Macht und Geld, um Ruhm und Einfluss, vor allem aber um die Verlassenschaft reicher Patienten.» Eine Verlassenschaft gibt es aber nur, wenn die erbberechtigte Verwandtschaft mit ihrem Pflichtteil das Land verlassen hat, was leider nicht so oft vorkommt.  
Karin Hoffsten

Matriarchalische

Die Gewerkschaftszeitung «Work» berichtete über ein Makakenweibchen, das erstmals in einem Naturreservat die Führung der Affenherde übernahm, indem es den bisherigen Boss besiegte. Weil die Aufseher:innen den Machtwechsel fast nicht glauben konnten, «machten sie den Nüsschen-Test. Sie streuten Ernüsschen aus und warteten, wer zuerst davon würde fressen können» – es war das überlegene Weibchen. Wir fragen uns mit WOZ-Leser K., was passiert wäre, hätte das Personal Sienüsschen gestreut. 
Karin Hoffsten

Diebische

«Die digitale Fitness älterer Menschen sei sehr unterschiedlich», hiess es in der Wochenendbeilage des «St. Galler Tagblatts» in einem Bericht über ein technologisches Projekt, das diesen das Leben erleichtern soll. Dazu erläuterte der Projektleiter: «Es gibt 70-Jährige, die mit dem Handy Probleme haben, und es gibt 80-Jährige, die sich selbstständig neue digitale Geräte aneignen.» Über Neunzigjährige müssen dafür meistens jemanden beauftragen. Der Fachhandel ist gewarnt.
Karin Hoffsten

Durchlässige

Denkwürdiges äusserte der Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr im «Tages-Anzeiger»: «In den Restaurants kann man beim Essen keine Maske tragen, im Tram oder Zug hingegen schon.» An der Stelle hätte uns ein Lernvideo weitergeholfen.
Karin Hoffsten

Naturkatastrophale

Manchmal lohnt sich die aufmerksame Lektüre amtlicher Publikationsorgane wie etwa der für einen Teil des Limmattals zuständigen «Limmatwelle»: «Der neue Kommandant der Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal bringt so schnell nichts aus der Ruhe.» Wenn wir das jetzt auf die Gefahren beziehen, die der Mann bekämpfen sollte, ziehen wir einen Wohnsitz etwas weiter weg vor. 
Jürg Fischer

Zeitweilige

«Für diesen Risotto sind Williamsbirnen die erste Wahl. Ihre Saison beginnt Mitte Juli und dauert bis in den Frühling», behauptet die «NZZ am Sonntag». Echt jetzt? Es mag Snobismus sein, aber: Diese Birne ess ich nicht! 
Jürg Fischer

Urige

«Etwas Ähnliches haben zweibeinige Dinosaurier mit dem Einsatz ihres Schwanzes gemacht, wie jetzt Forscher mithilfe von Computersimulation bei Coelophysis bauri, einem kleinen und wenigen Dinosaurier, gezeigt haben.» Die wenigen Saurier hat der «Tages-Anzeiger» gesehen, immerhin. Uns ist noch keiner untergekommen.
Jürg Fischer

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