Diesseits von Gut und Böse: Friede auf Erden

Nr. 48 –

Weihnachten, das Fest des Friedens und der Liebe, naht. Wenn Sie das lesen, ist 1. Dezember, der Tag, an dem landauf, landab nicht nur die Kindlein das erste Türchen ihres Weihnachtskalenders öffnen. Auch ich hab einen gekriegt. Gebastelt hat ihn das Museum Altes Zeughaus in Solothurn.

Gespannt mach ich mein erstes Türchen auf. Da, schau: der heilige Georg, abgebildet auf einer Fahne aus der Burgunderbeute. Ein schönes Symbol, denn ist die Beute erst eingefahren, herrscht gemeinhin Friede. Jetzt kann ich nicht mehr an mich halten – alle muss ich aufreissen!

Den Harnisch-Kniebuckel vom 4. und das Kettenhemd vom 14. Dezember find ich richtig sexy. Und Schweizerdegen, Armbrust und Helm gehören ebenso zu einer anständigen Ausrüstung, wenn man den Frieden ins Land bringen will, wie Sturmhaube und Schild. All das bezogen die tapferen Solothurner in ihrem Alten Zeughaus, wenn sie in den Friedensdienst zogen – und all das wartet jetzt mit mir zusammen auf den Heiligen Abend.

Hinter meinem Türchen erscheint übrigens am 24. Dezember nicht das neugeborene Jesulein, sondern der Züghuusjoggeli. Seit dessen Erscheinen im frühen 4. Jahrhundert bilden die ZüghuusjoggelistInnen eine kleine, friedliebende Glaubensgemeinschaft an den Ufern der Aare.