politour

Nr. 3 –

Arbeit und Krankheit

Arbeitslosigkeit beeinträchtigt die Gesundheit. Das gilt auch für Erwerbstätige, die über wenig Einkommen verfügen. Sie schränken sich mit ihren Familien bei den Ausgaben für Kleidung und Nahrung ein. Damit erhöht sich das Risiko von Kreislauf- und Atembeschwerden. Infektionen und chronische Erkrankungen häufen sich. In der Arbeit nehmen Stresssignale zu, seit 2007 hat sich der Befund «Burnout» verdreifacht. Der Soziologe Ueli Mäder diskutiert anhand konkreter Porträts, wie der Wandel und die Gestaltung der Arbeit die Gesundheit und das psychische Wohl prägen.

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60,
Mo, 23. Januar, 20.15 Uhr.

Asyl

Der 29-jährige Nigerianer Joseph Chiakwa starb im März 2010 bei einem gewaltsamen Ausschaffungsversuch auf dem Gelände des Flughafens Zürich. Der damalige Direktor des Bundesamts für Migration, Alard du Bois-Reymond, sagte, dass ein grosser Teil der nigerianischen Asylbewerber kriminell sei. Ihm wurde schliesslich gekündigt, Justizministerin Simonetta Sommaruga gab seine Entlassung per Ende Oktober 2011 bekannt. Über die Gründe wurde spekuliert. Der Dokumentarfilm «Der Asylchef und die Nigerianer» von Karin Bauer wird nun in Basel gezeigt.

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60,
Fr, 20. Januar, 20.30 Uhr.

Lateinamerika

«Von der zerstörerischen Monokultur zum umwelt- und sozialverträglichen Biolandbau»: Lukas Kilcher vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) hält einen Diavortrag über Biolandbau in Kuba.

Basel Unternehmen Mitte, Gerbergasse 30,
Fr, 20. Januar, 19.30 Uhr.

Michael Kleutgens, Arzt und langjähriger Projektkoordinator in El Salvador, berichtet über die Herausforderungen und Chancen der tief greifenden Gesundheitsreformen unter der FMLN-Regierung. Mit Beispielen aus der Behindertenarbeit zeigt er auf, welche Veränderungen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene nötig sind, um auch Menschen mit einer Behinderung ein Leben in Würde zu ermöglichen. Anita Escher, Botschafterin El Salvadors in Deutschland und ehemalige Projektkoordinatorin von Medico international, ermöglicht Einblicke in die politischen Debatten des Landes (provisorische Zusage).

Zürich Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14,
Di, 24. Januar, 19.30 Uhr.

Honduras gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas. 50 Prozent der Bevölkerung leben unter der nationalen Armutsgrenze, 14,9 Prozent gelten als extrem arm. Die Menschenrechte werden nach wie vor missachtet – bei weitestgehender Straffreiheit. Manuel Capellin, ein ehemaliger spanischer Priester, der während der Franco-Zeit aus Protest gegen das Schweigen seiner Kirche gegenüber den Menschenrechtsverbrechen die Soutane an den Nagel hängte und nach Honduras ging, ist einer der profiliertesten Menschenrechtsspezialisten Mittelamerikas. Capellin wird über die systematischen Menschenrechtsverletzungen durch den Staat berichten sowie über den fehlenden politischen Willen, sie zu ahnden.

Zürich Heks, Seminarstrasse 28, Fr, 20. Januar, 13.45–15.45 Uhr.

Grundeinkommen

Die Idee eines vom Staat garantierten Grundeinkommens wird zurzeit in vielen Ländern diskutiert, auch in der Schweiz. Die Fragen, die sich stellen: Ist es «gerecht», wenn alle zunächst dasselbe bekommen? Werden sich genügend Menschen finden, die weiterhin einer Erwerbsarbeit nachgehen? Was geschieht mit der Haus-, Familien- und Pflegearbeit, unentgeltlich oder «freiwillig» verrichtet? Wie hoch kann ein Grundeinkommen sein, und wie soll dieses finanziert werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich eine Veranstaltung mit Daniel Häni (Initiative Grundeinkommen), Antje Schrupp (Politikwissenschaftlerin und Journalistin), Carsten Köllmann (Ethik-Zentrum Universität Zürich), Jakob Elmer (Systemische Beratung) und Stefan Grotefeld (Fachstelle Kirche & Wirtschaft).

Zürich Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13, Breitinger-Saal, Do, 9. Februar, 18.30–21 Uhr. Kosten: 20 Franken. Auskunft und Anmeldung:
044 921 71 71, Fax 041 044 921 71 29.

Weltwirtschaftsforum

Nächste Woche treffen sich wieder die führenden VertreterInnen von Wirtschaft und Politik am Wef. Unter dem Motto «The Great Transformation: Shaping New Models» (Die grosse Transformation: neue Modelle gestalten) versuchen sie, Auswege aus der gegenwärtigen Krise zu finden. Wef-GegnerInnen nennen das schlicht Zynismus und rufen auf zur Anti-Wef-Demo.

Bern Heiliggeistkirche, Spitalgasse 44,
Sa, 21. Januar, 14 Uhr.