Diesseits von Gut und Böse: Menschen mit Herz

Nr. 12 –

Wäre Doris Fiala Gebrauchtwagenhändlerin, würde ich ihr glatt einen alten Opel Manta abkaufen, obwohl ich nicht Auto fahre – so virtuos beherrscht sie die Kunst des emotionsgesättigten Überzeugungsmonologs. Genau deswegen sieht die Aidshilfe Schweiz in der FDP-Nationalrätin die ideale Präsidentin: Sie soll Kohle reinholen.

Aber sie nimmt Geld dafür!, schrillte es plötzlich nach ihrer Wahl, dabei sei ihr das Amt doch eine «Herzensangelegenheit». Empörende 50 000 Franken wollte sie zuerst, jetzt sind es noch 30 000. Auch Roger Schawinski wies die Gefallene in seiner One-Man-Show zurecht: «Doris, es isch en Unsinn, wo du seisch! (…) Mol luege, wie du us dere Sach use chunnsch!»

Na, dann geht sie halt. All die FDP-Politiker, denen Philipp Müller das Parteipräsidium weggeschnappt hat, stehen ja jetzt bei der Aidshilfe Schlange, um sich für HIV-positive Menschen einzusetzen. Honorarfrei natürlich.