Politour

Nr. 49 –

Entwicklungszusammenarbeit

Unter dem Motto «50 Jahre Deza – Mehr als Hilfe» lädt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ein zur Wanderausstellung «Die andere Seite der Welt – Geschichten der humanitären Schweiz». Die Ausstellung basiert auf mehr als 300 Stunden gefilmter Interviews, die mit Archivaufnahmen zu kurzen Dokumentarfilmen verarbeitet wurden. SchweizerInnen, die für die Deza, das Internationale Rote Kreuz und Nichtregierungsorganisationen im Einsatz waren, berichten von ihren Erfahrungen, die sie in der humanitären Hilfe, der Entwicklungszusammenarbeit und beim Einsatz für die Menschenrechte gemacht haben.
Solothurn Altes Zeughaus, Zeughausplatz 1, geöffnet Di–Sa, 13–17 Uhr. So, 10–17 Uhr. 
Die Ausstellung dauert bis 13. Januar 2013.

Gegen Gewalt an Frauen

An den letzten Anlässen der cfd-Kampagne «Gegen Gewalt an Frauen» spielt Kabarettistin Michaela Maria Drux («Druxache») eine One-Woman-Show über Varianten von Frauenfeindlichkeiten, und mit den Unicef-Menschenketten soll am Internationalen Tag der Menschenrechte ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen gesetzt werden. «Open Mic» ist der Abschluss der 16-Tage-Kampagne mit Liedern, Texten und Musikstücken aus verschiedenen Kulturen und Religionen.
Michaela Maria Drux: Basel Unternehmen Mitte, Gerbergasse 30, Fr, 7. Dezember 2012, 20 Uhr.
Menschenketten: Genf Pont des Bergues, Besammlung auf der Île Rousseau, 
Mo, 10. Dezember 2012, 12.15 Uhr.
Zürich Besammlung beim Helmhaus, 
Mo, 10. Dezember 2012, 18.15 Uhr.
Abschlussfest: Luzern Bourbaki-Bar, Löwenplatz 11, Mo, 10. Dezember 2012, ab 17 Uhr.

Médecins Sans Frontières

Die humanitäre Organisation Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) veranstaltet ein Gespräch zum Thema «Wie wirkt unsere Hilfe? Evaluation von humanitären Projekten».
Um sicherzustellen, dass die geleistete humanitäre Hilfe effizient ist und den Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerung gerecht wird, evaluiert MSF ihre Projekte regelmässig, um sie bei Bedarf anzupassen. Die Leiterin der Evaluationsabteilung, Sabine Kampmüller, erzählt von ihrer Arbeit und erklärt sie anhand von Beispielen in Ländern wie dem Südsudan und Haiti. Nach ihrer Präsentation folgt eine Diskussion mit dem Publikum.
Basel Unternehmen Mitte, Gerbergasse 30, 
Mi, 12. Dezember 2012, 19 Uhr.

Menschenrechte 

Der 10. Dezember ist der internationale Tag der Menschenrechte. Mehrere Veranstalter zeigen Filme zum Thema. Im Rahmen der Kampagne «Stopp Gewalt an Mädchen – Mädchen eine Stimme geben» lädt Unicef Schweiz im Kino Arthouse Piccadilly in Zürich zu einem Filmsonntag ein. Zu sehen ist der Spielfilm «Die Fremde» von Feo Aladag. Er erzählt von der Türkin Umay, deren Lebenswandel von ihrer Familie als Schande empfunden wird. Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit der Menschenrechtlerin und Autorin Serap Cileli statt. Der Dokumentarfilm «It’s a Girl» thematisiert den «Genderzid», die systematische Gewalt gegen Frauen, in Indien und China, und der Spielfilm «Operation Zucker» handelt von einem Kinderhändlerring in Berlin. Anschliessend gibt es ein Gespräch mit dem Schauspieler Anatole Taubman und der Produzentin Gabriela Sperl. 
Eindrückliche Filme zum Thema sowie Diskussionen finden an den Menschenrechts-Filmtagen in Luzern während vier Tagen statt. So wird Marc Wieses unvergesslicher Dokumentarfilm «Camp 14» gezeigt. Im Zentrum des Films steht Hin Dong-hyuk, der 1983 in einem nordkoreanischen Arbeitslager geboren wurde und seine Kindheit im Camp 14, einem Todeslager, verbrachte. Mit 23 Jahren gelang ihm die Flucht; danach musste er sich in einer vollkommen neuen Welt zurechtfinden. Anschliessend an die Filmvorführung gibt es ein Gespräch zum Thema «Überlebt. Überwunden». Zu sehen ist auch «Forbidden Voices» der Schweizer Regisseurin Barbara Miller über bloggende Frauen in China, Kuba und im Iran, oder «Catastroika» von Aris Chatzistefanou und Katerina Kitidi über die Staatsverschuldung Griechenlands. Zu Wort kommen darin Ken Loach, Slavoj Zizek und Naomi Klein.

Filmtag Unicef: Zürich Kino Arthouse Piccadilly, Mühlebachstrasse 2, So, 9. Dezember 2012, 11–17.30 Uhr. www.unicef.ch
Filmtage Menschenrechte: Luzern Stattkino, Bourbaki-Panorama, Löwenplatz 11, 
Do–So, 6.–9. Dezember 2012. www.stattkino.ch

Wer bestimmt, was Menschenrechte sind? Und wie? Diesen Fragen geht die Juristin und Politikerin Gret Haller in der Lesung aus ihrem Buch «Menschenrechte ohne Demokratie?» nach. Anschliessend Diskussion und Apéro.
Zürich Universität, Rämistrasse 71, Saal KOL G 204, Mo, 10. Dezember 2012, 19 Uhr.

Nepal

Von 1992 bis 2006 herrschte in Nepal Bürgerkrieg, dem viele Menschen durch aussergerichtliche Hinrichtungen und Folter zum Opfer fielen; noch immer sind viele spurlos verschwunden. Sechs Jahre später scheint die Umsetzung der Friedensverträge keinen Schritt weitergekommen zu sein, das Land befindet sich in einer politischen Blockade. Zum internationalen Menschenrechtstag organisieren Peace Brigades International und Non-Resident Nepali Association Switzerland eine Veranstaltung mit zwei MenschenrechtsverteidigerInnen aus Nepal. Suman Adhikari und Bimala BK werden über die stockende Umsetzung der Friedensverträge und die Menschenrechtslage in ihrem Land berichten – und sich dabei besonders mit der Frauendiskriminierung beschäftigen. Gezeigt wird auch ein Dokumentarfilm zu Frauenrechten in Nepal, und es gibt einen landestypischen Imbiss.
Zürich GZ Hottingen, Gemeindestrasse 54, 
Do, 6. Dezember 2012, 18.30 Uhr. Die Veranstaltung findet in Englisch statt.

Ressourcen

Armin Reller (Chemiker, Leiter des Lehrstuhls für Ressourcenstrategie an der Universität Augsburg) referiert im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung «I’m a human being!» der Fachhochschule Nordwestschweiz unter dem Titel «Spannungsfeld Ressourcen: Woher nehmen, wenn nicht …» über den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen.
Windisch Audimax der FHNW, Klosterzelgstrasse 2, Do, 13. Dezember 2012, 17.15–18.45 Uhr.

Weihnachtsgeschenke

In Kooperation mit MyPlace-SelfStorage sammelt die Schweizer Tafel gebrauchte, gut erhaltene Gegenstände, etwa Spielzeug, Geschirr, Bücher, CDs oder funktionstüchtige technische Geräte. Auch ungebrauchte Hygieneartikel, warme Mäntel und Decken oder haltbare, originalverpackte Lebensmittel werden gerne angenommen. Sie werden dann an verschiedene soziale Institutionen in Zürich verteilt, unter anderem an das Frauenhaus, an Obdachlose, die im Winter im Pfuusbus nächtigen, oder an die Einrichtungen der Sozialwerke Pfarrer Sieber. Die Spenden können an folgende Orte gebracht werden:
Zürich MyPlace-Haus, Grubenstrasse 28,
Opfikon Glattpark, Vegastrasse 2.
 Beide ab sofort bis Mi, 19. Dezember, geöffnet, 
jeweils Mo–Fr, 8.30–17.30 Uhr.

Verdingkinder

Im Zentrum der Ausstellung «Verdingkinder reden» stehen Hördokumente von Betroffenen, ausgewählt aus Interviews, die im Rahmen von Forschungsprojekten über die Fremdplatzierung von Kindern und das Verdingkinderunwesen in der Romandie und in der Deutschschweiz geführt wurden. Ehemalige Verdingkinder und Heimkinder berichten über ihre Erfahrungen.
St. Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstrasse 50. Die Ausstellung dauert bis 
1. April 2013.