Leserinnenbriefe: Zur Reichskriegsfahne Freysinger

Nr. 13 –

Konrad Züsch, Winterthur: Als ausgebildeter Gymnasiallehrer habe ich unter dem Eindruck der Sache Freysinger auch mal begonnen, meinen Keller zu inspizieren. Da hängen doch ebenfalls diverse Sachen an der Decke. Etwa das Foto von einem Mann mit kleinem Schnauzer und Seitenscheitel. Ich dachte immer, das sei irgendwie noch schön, aus rein ästhetischen Überlegungen. Ich habe mich nie gefragt, wer das ist, der war einfach schon immer da. Vielleicht irgendwas Biblisches oder so, Abraham, ein Apostel oder so was, wie an der Kirchendecke. Aber als die Bibel stattfand, konnte man ja noch gar nicht fotografieren, hat mir mein Sohn gesagt, und der muss es wissen, der hat sogar einen Fotoapparat. Jetzt habe ich den Gang in unsere Schulbibliothek gemacht und dort bei der Leiterin im elektrischen Internet nachgesehen, und der Mann ist gar nicht Abraham, sondern ein Schauspieler mit Namen Charles Chaplin oder so ähnlich.

Ruedi Widmer: Interessantes Detail: Der Mann nannte sich selber liebevoll «Charlie». 

Reto Schmüselbrot, SVP Sülenbach-Ost: Oskar Freysinger hat seine Reichskriegsflagge wenigstens nicht aus dem Fenster gehängt. Aber Jacqueline Badran hat ZUM FENSTER HINAUS geraucht! Dieses Vergehen wiegt daher schwerer, und die Rücktrittsforderung an Jacqueline Badran muss erneut bekräftigt werden. Badran hat genau gewusst, dass Rauchen im Lokal verboten ist, sonst hätte sie das Fenster nicht geöffnet, wogegen Freysinger als Gymnasiallehrer schlichtweg nicht wissen konnte, was diese Fahne bedeutet. Hätte er gewusst, was sie bedeutet, hätte er sie garantiert aus dem Fenster gehängt! Für Freysinger spricht auch, dass kein Türsteher eingreifen musste.

Ruedi Widmer: Sie haben recht. Oskar Freysinger ist Nazionalrat, und er darf das.

U. F. aus Bern-Albisrieden: Nur Teenies oder Deppen hängen Poster oder Fahnen an der DECKE auf. Freysinger ist doch Lehrer?

Ruedi Widmer: Von irgendwem müssen die Teenies das gelernt haben.