Politour

Nr. 21 –

Arbeit

Vom Traumjob zum Streik, über Arbeitslosigkeit bis hin zur Pension. Damit beschäftigt sich der neue Stadtrundgang «Bern büglet» zum Wandel der Arbeit und dazu, wie sie unser Leben prägt, der in Zusammenarbeit von «StattLand» und dem Verein «TRiiO», der Beratung und Hilfe für erwerbslose und stellensuchende Menschen anbietet, entstanden ist.
Bern Haltestelle Eigerplatz (Bus Nr. 10), So, 26. Mai 2013, 14 Uhr. Kosten: 15/20 Franken, bis Zwölfjährige gratis, mit Berner Kulturlegi 6 Franken.

Armut

Im Rahmen der «Uni von unten» lädt die Basler Liste 13 gegen Armut und Ausgrenzung zur 28. Armutssitzung. Willkommen sind Armutsbetroffene, Armutsgefährdete, Working Poor, Migrantinnen, Einheimische wie Asylsuchende, von Altersarmut Betroffene, IV-Rentner, Sozialhilfeempfängerinnen, Erwerbslose, Obdachlose … Die Sitzungen werden in Eigenregie von Armutsbetroffenen organisiert.
Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 27. Mai 2013, 19 Uhr.

Berlin-Kreuzberg

Am 1. Mai 1987 kommt es in Kreuzberg zu einem Aufstand, dem der Westberliner Stadtteil noch heute seinen legendären Ruf verdankt. Ein Stadtteil, dessen BewohnerInnen gegen Besuche von Ronald Reagan und der Queen oder gegen eine IWF-Tagung demonstrieren. Zu den Kreuzberger Autonomen gehören die Bewohnerinnen einer Wohnung in der Ritterstrasse. Die «Ritterinnen» bekämpfen das Patriarchat, wo immer es ihnen begegnet. Als die Mauer fällt, verändert sich die Welt, und nichts ist mehr so, wie es war. Ihre Geschichte erzählt der Film «Die Ritterinnen» von Barbara Teufelin, der nun in Bern gezeigt wird.
Bern Kino in der Reitschule, Neubrückstrasse 8,
 Do, 23. Mai 2013, 20.30 Uhr.

Binationale Paare

Der Verein binationaler Partnerschaften und Familien lädt ein zum Vortrag «Bilder des Alltags. Ein postkolonialer Spaziergang durch die Schweiz». Binationale Paare und ihre Kinder sind (rassistischen) Stereotypen und kolonialen Bildern ausgesetzt. Die westliche Sicht mag in der Schweiz vorherrschend sein, ist aber nur eine unter vielen möglichen. Referentin Jovita dos Santos Pinto ist Assistentin im Nationalfonds-Forschungsprojekt «Postkoloniale Schweiz» am Lehrstuhl für Philosophie der ETH Zürich.
Zürich GZ Wipkingen, Breitensteinstrasse 19,
 Sa, 25. Mai 2013, 14 Uhr. Anschliessend Diskussion
 und Apéro. Teilnahme kostenlos.

IndianerInnen

Leonard Peltier, ehemaliger Aktivist des American Indian Movement (AIM) wurde 1977 zu zweifach lebenslänglicher Haft verurteilt (siehe WOZ Nr. 3/13). Er soll an der Erschiessung zweier FBI-Agenten beteiligt gewesen sein. Publizist Michael Schiffmann und Menschenrechtler Michael Koch werden unter dem Titel «37 Jahre ohne faires Gerichtsverfahren in Haft – wie lange noch?» über Hintergründe aber auch Perspektiven im Fall Peltier berichten. Die Vorträge sind eingebettet in ein Kulturprogramm (Musik, Gedichte, Filmausschnitte). Zu sehen sein wird ein Film über ein Interview mit Peltier von Claus Biegert, der vor allem durch Veröffentlichungen über IndianerInnen in den USA und Kanada bekannt wurde. Auch der Dokumentarfilm «A Good Day to Die» von Lynn Salt und David Mueller über den AIM-Mitgründer Dennis Banks wird zu sehen sein.
St. Gallen Offene Kirche, Böcklinstrasse 2, So, 
26. Mai 2013, 19 Uhr. Anschliessend Apéro und Kollekte.

MuslimInnen

In der Wanderausstellung «… denn die Menschen sind alle Geschwister» geben zwanzig Musliminnen und Muslime aus dem Kanton Bern Einblick in ihren Alltag und sprechen über ihre Sorgen, Hoffnungen und ihren Glauben. Die Porträtierten machen sichtbar, wie vielfältig der Islam in der Schweiz gelebt wird.
Biel Französisch: Église du Pasquart, Seevorstadt 99a. Deutsch: Pauluskirche, Blumenrain 24. 
Die Ausstellungen dauern bis 26. Mai 2013.

Palästina/Israel

Die Juristin Monika Roell war als Menschenrechtsbeobachterin im Rahmen von Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel (EAPPI) zwischen November letzten Jahres bis Februar 2013 im Westjordanland, südlich von Hebron. Sie hat die Gewalt des israelischen Militärs miterlebt, Tränengas, Verhaftungen und Hauszerstörungen, und wurde Zeugin von Einschüchterungen und Demütigungen der Menschen. Monika Roell hat sich besonders dafür eingesetzt, dass sich die palästinensische Bevölkerung auf juristischem Weg gegen die alltäglichen Übergriffe zur Wehr setzt. Sie wird im Café Palestine von ihren Erfahrungen berichten.
Zürich Gemeinschaftszentrum Aussersihl/Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, So, 26. Mai 2013, 18 Uhr. Palästinensisches Essen ab 17 Uhr.

Sans-Papiers

Das eben erschienene Buch «Nicht gerufen und doch gefragt. Sans-Papiers in Schweizer Haushalten» von Pierre-Alain Niklaus wird vorgestellt. An der Vernissage wird es eine Diskussion mit dem Autor und mit ehemaligen Sans-Papiers geben.
Basel Unternehmen Mitte, Gerbergasse 30, 
Mi, 29. Mai 2013, 18 Uhr. Apéro ab 19 Uhr.

Sri Lanka

Im Mai 2009 endete in Sri Lanka ein langer Bürgerkrieg. Unter ihm hat vor allem die tamilische Minderheit des Landes gelitten. Im Alltag hat sich seither einiges zum Besseren gewendet. Die Ursachen des Kriegs bestehen aber weiter, der Konflikt bleibt ungelöst. «Aufbruch in eine neue Zukunft? Alltag nach dem Bürgerkrieg» heisst die Ausstellung mit fünfzig Fotografien von Walter Keller, die nun in Luzern zu sehen ist. Keller beschäftigt sich seit dreissig Jahren mit Südasien, arbeitet in der deutsch-sri-lankischen Entwicklungszusammenarbeit und leitet ein Projekt zur Stärkung der regionalen Verwaltungen in den Nord- und Ostprovinzen Sri Lankas.
An der Ausstellungseröffnung wird Damaris Lüthi, Vorstandsmitglied des Vereins Palmyrah, anwesend sein. Palmyrah unterstützt die Ausbildung von Frauen und Kindern in den vom Bürgerkrieg gezeichneten Regionen Sri Lankas. Die Partnerinnen von Palmyrah bauen ausserdem eine professionelle psychosoziale Begleitung für Menschen in den ehemaligen Kriegsgebieten auf.
Luzern Sentitreff, Baselstrasse 21; Eröffnung: 
Do, 23. Mai 2013, 19.30 Uhr; Öffnungszeiten: Di/Do, 10–14 Uhr; Fr, 14–16 Uhr, Sa, 9–11 Uhr, oder nach Vereinbarung: 041 240 97 38. Die Ausstellung dauert bis 4. Juli 2013.

Wohltätiges Winterthur

Im Mittelpunkt des Stadtrundgangs «Vom Chindsgi bis zum Altersheim» stehen Geschichten, die davon erzählen, wie soziale Probleme von privater Seite angepackt wurden und wie aus einigen dieser Hilfseinrichtungen wichtige Institutionen wurden. Der Rundgang führt zum ersten Kindergarten Winterthurs über weitere Stationen bis zum Seniorenzentrum Wiesengrund. Unterwegs erfährt das Publikum, wo Hilfesuchende früher Rat fanden.
Geführt werden die Rundgänge von einem Frauentrio, gehalten in Dialekt: Die Waisenhausmutter Morf freut sich über Neuerungen, die ihren Schützlingen zugute kommen, und eine Kindergärtnerin aus dem 19. Jahrhundert berichtet von den Bemühungen um die Arbeiterkinder. Eine Bahnhofsagentin präsentiert ihre Dienstleistung für gefährdete arbeitssuchende Mädchen, die wohnungssuchende Frau Stüdlin schildert ihre Probleme, und Frau Liechti erzählt vom ersten privaten Altersheim.
Winterthur Treffpunkt: Volière hinter dem Museum Lindengut (Römerstrasse 8), So, 26. Mai 2013, 11 Uhr, und Sa, 8. Juni 2013, 17 Uhr. Männer sind ebenfalls willkommen