Politour

Nr. 39 –

Armut

Im Rahmen der «Uni von unten» lädt die Basler Liste 13 gegen Armut und Ausgrenzung zur 22. Armutssitzung für Armutsbetroffene, Armutsgefährdete, Working Poor, Migrantinnen, Einheimische wie Asylsuchende, von Altersarmut Betroffene, IV-Rentner, Sozialhilfeempfängerinnen, Obdachlose … Die Sitzungen werden in Eigenregie von Armutsbetroffenen organisiert.
Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, 
Mo, 30. September 2013, 19 Uhr.

Chile

Am 11. September 1973 wurde in Chile die sozialistische Regierung unter dem 1970 demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende von regierungsfeindlichen Gruppierungen mit Unterstützung der USA gestürzt. Eine Junta unter General Augusto Pinochet regierte daraufhin siebzehn Jahre lang als Militärdiktatur. Parteien und gewerkschaftliche Organisationen wurden verboten, ihre Führer erschossen oder ins Exil gezwungen. AnhängerInnen der Linksregierung wurden verhaftet und in improvisierten Internierungszentren, etwa in Sportstadien, gefoltert und ermordet. Die Zahl der «Verschwundenen» und Ermordeten beläuft sich nach konservativen Schätzungen auf 3500 bis 4500. Die nach Ende der Diktatur eingesetzte Wahrheitskommission erkannte knapp 28 000 politische Gefangene an, von denen ein grosser Teil Opfer schwerer Folter waren. Der Revolutionäre Aufbau lädt ein zu Erinnerungen, Reflexionen und einer Diskussion über den Putsch mit René Lechleiter (PdA).
Zürich Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 
Fr, 27. September 2013, 19 Uhr.

Ernährung

Geld spielt in unserem Ernährungssystem eine grosse Rolle – vor allem, seit Agrarrohstoffe zu interessanten Geldanlagen geworden sind. Auch einige Pensionskassen sichern unsere Altersvorsorge mit Investitionen in Agrarrohstoffe. Was bedeutet das für die Armen und Hungernden in den Ländern des Südens? Welche Regeln braucht es, damit das Menschenrecht auf Nahrung gewährleistet ist? Dazu findet am Welternährungstag die Tagung «Spe(c)kulation. Wie wir uns an den Lebensmitteln des Südens gütlich tun» statt.
Brugg-Windisch Fachhochschule Nordwestschweiz, Bahnhofstrasse 5a, Gebäude 6, Campussaal, Mi, 16. Oktober 2013, 13.30–20.15 Uhr. Kosten (inklusive Verpflegung): 50 Franken, Studierende 25 Franken. Anmeldung unter: 056 222 15 17 oder 
welternaehrung.technik@fhnw.ch.

Woher stammen unsere Nahrungsmittel? Wie werden sie produziert? Unsere Kaufentscheide haben Auswirkungen auf unsere Gesundheit, beeinflussen aber auch die Umwelt und das Leben anderer Menschen. Helvetas zeigt nun die neue Wanderausstellung «Wir essen die Welt» über Genuss, Geschäft und Globalisierung.
Aarau Naturama Aargau, Feerstrasse 17, 
bis 9. Februar 2014. Anschliessend in weiteren Schweizer Städten.

Was wurde an einem Hochzeitsmahl der Basler Oberschicht aufgetischt? Wie veränderte die Industrialisierung unsere Essgewohnheiten? Und welche Rezepte präsentierte Amalie Schneider-Schlöth (1839–1888) in ihrer «Basler Kochschule»? Der kulinarisch-historische Basler Rundgang «Spyys und Drangg» beschäftigt sich mit solchen Fragen. Geschildert wird auch das Leben von Bäckermeistersfrauen im Mittelalter und die weibliche Seite des Bierbrauens.
Basel Treffpunkt Pfalz (hinter dem Münster), 
So, 29. September 2013, 14 Uhr.

HIV / Aids

Während die Diagnose HIV-positiv im Westen seit der Entwicklung von antiretroviralen Medikamenten nicht mehr einem Todesurteil gleichkommen muss, bleiben diese Arzneimittel für die Menschen in Entwicklungsländern unerschwinglich. In Indien werden mittlerweile preisgünstige Generika produziert. Doch die westliche Pharmaindustrie geht gegen deren Verbreitung vor. Der Film «Fire in the Blood» (Indien, GB 2012), der jetzt in Zürich gezeigt wird, dokumentiert den Kampf gegen diese Blockade. Anschliessend an die Filmvorführung findet ein Podiumsgespräch mit Experten von Médecins Sans Frontières und dem Regisseur Dylan Mohan Gray statt.
Zürich Filmpodium, Nüschelerstrasse 11, 
Di, 1. Oktober 2013, 18 Uhr.

Kolumbien

Vertreibungs- und Landenteignungsprozesse haben in Kolumbien schon Tausende von Opfern gefordert. Neben dem Recht auf Leben sind dabei andere fundamentale Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung, Arbeit, Kultur, Bewegungsfreiheit, Gesundheit und Ausbildung systematisch verletzt worden. – Die Kleinbauern und -bäuerinnen von Las Pavas sind im Lauf der letzten zehn Jahre dreimal von ihrem Gebiet vertrieben worden. Heute entsteht dort eine riesige Palmölplantage. Das Romero-Haus zeigt nun die Fotoausstellung «Les voy a contar la historia», die ihre Geschichte von Vertreibung und Widerstand erzählt.
Luzern RomeroHaus, Kreuzbuchstrasse 44, 
täglich 8.30–18.30 Uhr, bis 13. Oktober 2013. 
Auf Wunsch sind Führungen möglich.

Palästina / Israel

Die arabischen Staaten sind – gerade nach der arabischen Revolution – zunehmend mit Fragen ihrer eigenen innenpolitischen Organisation beschäftigt. Die oft stark rhetorisch gehaltene arabische Solidarität mit Palästina, die in der Vergangenheit vorherrschte, hatte auch ihre Nachteile. Eben weil sie oft bloss im Reden bestand und diese Reden von den Regimen sogar benutzt wurden, um von den eigenen Missständen abzulenken. Die PalästinenserInnen werden mehr als je darauf angewiesen sein, ihren eigenen Weg zu suchen und zu finden, so schwierig das werden wird. – Darüber wird Arnold Hottinger im Rahmen eines «Café Palestine» sprechen.
Zürich Hohlstrasse 67, So, 29. September 2013, 18 Uhr, palästinensisches Essen ab 17 Uhr.

Mai 1948: Gründung des Staats Israel. Für die einen Grund zur Freude, für die arabische Bevölkerung des historischen Palästinas aber die Nakba, die Katastrophe. In einer Wanderausstellung wird die Geschichte des Konflikts gezeigt. In einer Rahmenveranstaltung spricht Peter Vonnahme (ehemaliger Richter am bayerischen Verwaltungsgerichtshof) über Gerechtigkeit und Deutschlands schwierigen Umgang mit Israel und Palästina.
Überlingen (D) Peter Vonnahme: Gemeindesaal des evangelischen Pfarrhauses, Grabenstrasse 2, 
Fr, 27. September 2013, 19 Uhr. Ausstellung: Stadtbücherei, Steinhausgasse 3. Öffnungszeiten: Do, 10–13 und 15–19 Uhr, Fr, 13–18 Uhr, Sa, 
10–14 Uhr, bis 27. September. 2013

Reformation

In der Innerschweiz hatte die Reformation keine Chance, obwohl es auch hier kirchliche Missstände gab und obwohl sie auch hier ihre SympathisantInnen hatte. Während in Zürich die Bauern die Reformation vorantrieben, waren sie in der Innerschweiz besonders stark dagegen. Vor dem Hintergrund des protestantischen Bauernaufstands in Zürich spricht der Historiker Jo Lang über die verschiedenen Faktoren, die eine Reformation in der Innerschweiz verunmöglichten.
Zug Kirchenzentrum, Bundesstrasse 15, 
Di, 1. Oktober 2013, 20 Uhr.

Sri Lanka

Im Mai 2009 endete in Sri Lanka ein langer Bürgerkrieg, unter dem vor allem die tamilische Minderheit gelitten hatte. «Aufbruch in eine neue Zukunft? Alltag nach dem Bürgerkrieg in Sri Lanka» heisst die Wanderausstellung mit Fotografien von Walter Keller, die nun in Biel zu sehen ist. Keller beschäftigt sich seit dreissig Jahren mit Südasien, arbeitet in der deutsch-sri-lankischen Entwicklungszusammenarbeit und leitet ein Projekt zur Stärkung der regionalen Verwaltungen in den Nord- und Ostprovinzen Sri Lankas.
Biel Paulushaus, Blumenrain 25. Gruppenführungen: 032 322 36 91, 
liliane.gujer@ref-bielbienne.ch. 
Die Ausstellung dauert bis 29. September 2013.