Diesseits von Gut und Böse: Ein, zwei, viele Frauentage
Letzten Samstag war der 8. März, für die russische Frau offenbar ein Mix aus hiesigem Valentins- und Muttertag: Der Mann bringt Blumen, und in der Küche steht sie selbst. Aber immerhin ist es ein Feiertag, und sie hat frei. Bei uns hingegen könnte man den Internationalen Frauentag eigentlich gerade ganz vergessen, denn die Spur, die er hinterlässt, ist dünn.
Zum Beispiel kam kürzlich eine Einladung der Medienvielfalt Holding AG (Grossaktionär ist Tito Tettamanti) zu einer Podiumsdebatte im Zürcher Hotel Savoy Baur en Ville, geplantes Thema: «Medienvielfalt – Ideenvielfalt – Titelvielfalt». «Der Schwerpunkt dieser Debatte liegt also auf der Vielfalt», verhiess der Brief. Und wer wird da debattieren, wereliwer? Vier gestandene Herren (Ex-)Chefredaktoren mit den Jahrgängen 1951, 1952, 1958 und 1966.
Apropos Ideenvielfalt: Weil in Spanien immer mehr Frauen wegen der Wirtschaftskrise ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit verdienen, können sich Einsteigerinnen jetzt für 45 Euro in vierstündigen Intensivkursen die professionellen Basics aneignen.
Etwas Besonderes hat sich übrigens in diesem Jahr die Kosmetikfirma Vichy zum Frauentag einfallen lassen, nämlich gleich deren zwei: «Journée de la Femme, Weltfrauentag, 07+08.03.2014, – 40 % beim Kauf einer Anti-Aging-Pflege» – und ich hab beide verpasst!