Diesseits von Gut und Böse: Des Lebens bunte Vielfalt
Kürzlich las ich, in Britannien verstehe man in letzter Zeit unter «Going to Switzerland» nicht mehr nur eine schlichte Reise in die Schweiz. Dank der Legalität des begleiteten Suizids bedeute der Begriff neu, dass jemand lebensmüde sei.
In den Sommerferien war ich in Dänemark. Falls Sie diese Information jetzt peinlich berühren sollte, haben Sie letzte Woche wohl auch «20 Minuten» gelesen: «In Dänemark boomen die Tiersex-Bordelle.» Im Gegensatz zur Schweiz ist Sex mit Tieren im kleinen, sympathischen Land nämlich nicht verboten. Damit droht aber auch der harmlosen Absichtserklärung «Ich fahre nach Dänemark» eine fatale Bedeutungsverschiebung.
Nun weiss – zumindest bisher – niemand genau, was der tierliebe Schweizer Mensch privat so treibt. Es sollen ja in der Stadt Haus- und auf dem Lande Nutztiere als Objekt der Begierde dienen. Feinsinnige TierfreundInnen differenzieren übrigens zwischen Sodomie und Zoophilie, wobei Letzteres nur Zärtlichkeiten meint, die Mieze, Bello oder Klarabella nicht wehtun oder sogar selber Spass machen.
Falls Sie das jetzt unappetitlich finden, gebe ich zu bedenken: Im Schlachthaus gehts den Vierbeinern noch schlechter als im Puff. Und wie eine etwas direkt veranlagte Kollegin meinte: Ist doch immer noch besser, der Hund muss anschaffen statt die Frau.