Diesseits von Gut und Böse: Ausflüge ins Innenohr
Ausflüge ins Innenohr
Während am Samstag auf dem Berner Bundesplatz die Gesamtmenge an Ex-Miss-Schweiz-Kandidatinnen um die übliche Jahresausbeute vermehrt wurde, demonstrierten tapfere junge Menschen gegen die «Zurschaustellung von Frauen». Das war ehrenwert, aber nutzlos, solange sich zahllose junge Frauen ums Zurschaustellen reissen.
Weil die Miss Schweiz ab jetzt noch wohltätiger sein soll als jemals zuvor, liess die «Schweizer Illustrierte» den Charakter der Kandidatinnen vorgängig vom Fachmann beurteilen: Naturarzt Paul Kobel schaute allen ins ungeschminkte Antlitz. «Wissenschaftlich nennt man dieses Vorgehen Physiognomik», erfuhr ich. Hier für Sie eine kleine Auswahl dessen, was er sah:
«Der Spalt in der Unterlippe steht für einen hilfsbereiten und äusserst herzlichen Charakter.» – «Der tiefe Nasenansatz zeigt, dass sie gern Klartext spricht (…)» – «Die langen Wimpern zeigen (…) Ordnungsliebe und Detailverliebtheit.» – «Gefühle sind privat, das zeigt der lange, schmale Hals.» – «Die tiefe Nasenwurzel zeugt von einem anschmiegsamen Charakter.» – «Personen mit gewelltem Haar sind oft dynamisch, redegewandt und selbstkritisch.» – «Das ausgeprägte Innenohr legt einen charakterstarken, fokussierten Menschen nahe.»
Gemäss neuerer Forschung kann die Finsternis im Innenohr auf sämtliche Hirnregionen übergreifen.