WOZ News

Nr. 24 –

Angetriebene

«Ausschaffungen im Armeejet», titelten wir in der letzten WOZ. Wie uns ein flugtauglicher Kollege sagt, handelt es sich bei der fraglichen Beech 1900D der Schweizer Armee nicht um einen Jet, sondern um ein Propellerflugzeug. Bei der «Fracht» dieses Transportflugzeugs – abgewiesenen Asylsuchenden – gibt es leider keine Korrekturen zu vermelden.

Dialektische

Die Bank Pictet wirbt für ihre Dienstleistungen «Asset Management, Wealth Management, Asset Services» mit ganzseitigen Anzeigen wie: «Vertrauen. Neun anspruchsvolle Buchstaben.» Abgesehen davon, dass Vertrauen eigentlich nur sieben verschiedene Buchstaben hat, fehlt uns hier schon noch etwas Inhalt. Bevor wir also unser Erspartes zu Pictet tragen, antworten wir erst mal mit Lenin und ebenfalls neun beziehungsweise sieben Buchstaben: «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.»

Nekrophile

Die Post lässt, seit sie als AG funktioniert, nichts unversucht, um ihren Profit zu maximieren. In diesem Zusammenhang sehen wir auch, was der «K-Tipp» meldete: «Mehr als die Hälfte der Schweizer Briefkästen sind mit Stopp-Reklame-Klebern versehen. Die Post will das ändern. Deshalb sollen die Pöstler bei den Kunden klingeln und sie zum Abkratzen überreden.» Hintergrund dürfte ein Joint Venture mit Dignitas sein. Oder der Verkauf der Filmrechte an «Der Bestatter».

Buddhistische

Transzendent geht es auch in Zürich zu, glaubt man der NZZ: «Der Streit um die Zürcher Langstrasse ist ein erster Gradmesser für das vom alternativen Polizeivorsteher Richard Wolff im letzten Sommer ins Leben gerufene ‹Projekt Nachleben›.» So viel zu den Alternativen: Kaum sind sie an der Regierung, wird nicht mehr dem Nachtleben gefrönt, als gäbe es kein Morgen, sondern aufs Jenseits vertröstet.

Weltpolizeiliche

Auch die «NZZ am Sonntag» war betroffen vom Buchstabenklau: «Beim Einsatz einer US-Drohe sowie bei Kämpfen mit den Taliban und Bombenanschlägen sind in Afghanistan fast 60 Personen getötet worden.» Leider würde sich an den grauenhaften Geschehnissen nichts ändern, wenn der Flugkörper korrekt und weniger entlarvend benannt würde.

Rezyklierte

Bluewin.ch ist hingegen von überflüssigen Buchstaben betroffen: «Nach dem Cupfinal ist es in Basel zwischen Fans des FC Sion und des FC Basel zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei setzte Gummischrott ein, um die rivalisierenden Fussballfans zu trennen.» Stellt man sich unter Gummischrott nicht nur ausgediente Quietschenten vor, sondern gebrauchte Kondome, ist klar, dass sich die rivalisierenden Fans schnell trennen lassen.

Quietschfidele

Apropos Quietschen – manchen macht es so viel Freude, dass sie es immer und immer wiederholen möchten: «Alle Trams, die als Nachfolger für das Tram 2000 im Rennen sind, quietschen in den Kurven nämlich deutlich lauter quietschen als die Cobras …» (NZZ). Wenn eines der Trams trotzdem die Kurve kriegt, ist für weitere Diskussionen beim «Projekt Nachleben» gesorgt.

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