Müssiggehende

Noch sind Sommerferien. Wir nutzen unser anhaltendes Bedürfnis nach Ruhe zu einem herzlichen Dankeschön an unsere nimmermüde Abschlussredaktion und das ebenso scharfsichtige wie geduldige Korrektorat: Nur dank der dort tätigen KollegInnen blieben Ihnen die nachfolgenden Formulierungen in dieser Zeitung erspart!

Schnelle

«Auf kantonaler Ebene sind kürzlich Höfner Kantonsräte der SVP, FDP und CVP mit einer Motion in den Kantonsrat gelangt.» Andere versuchen erst mal, gewählt zu werden.

Schuldige

«David Oyelowo überzeugt im Film ‹Selma› als schwarzer Bürgerrechtler Martin Luther King inmitten historischer Umbruchswochen im März 1965. Just unter Präsident Barack Obama sind diese Errungenschaften aber teilweise zunichte gemacht worden.» Ein klassischer Fall von Filmriss. Dem Schreibenden wurde schwarz vor Augen.

Unergründliche

«Frankreichs ehemaliger Präsident Nicolas Sarkozy (UMP) fährt eine Kampagne gegen die Schweinefleisch freien Menus in Schulkantinen für muslimische Kinder, um dem FN WählerInnen abzuringen.» Diese Kampagne scheint uns weniger gefahren als abgefahren.

Verstärkte

«Er war ein starker Kettenraucher.» Schwächere KettenraucherInnen haben längst zur E-Zigarette gegriffen.

Hüpfende

Hier gings um «eine gegen Kraut- und Knollenfäule resistente Kartoffel. Ursprünglich an der Universität Wageningen in den Niederlanden entwickelt, will die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope sie auf ihrem Versuchsfeld in Reckenholz in Zürich freisetzen.» In den Hecken rollts, im Reckenholz.

Verhedderte

«So klug und flüssig Dean formuliert, ermangelt die Kompilation mitunter doch der Stringenz, was wohl daran liegt, dass sie auf einer Reihe bereits publizierten Aufsätze basiert.» Selber String-Ente!

Engagierte

«Neben den «Rock-, Punk- und Ska-Bands des Rock Radical Vasco gibt es weitere Musikrichtungen wie Techno, Hip-Hop, Volksmusik, Pop und Chorgesang, die sich teilweise politisch betätigen.» Wobei Hip-Hop nicht zwingend links, Volksmusik nicht unbedingt rechts wählt.

Eindrückliche

«Omar ist praktizierender Muslim, sein Glaube gibt ihm eine fast naive Zuversicht: Er hofft, dass alles gut wird, dass er es in die EU schafft. Er wiederholt das oft – vielleicht eher für sich selbst als für seine Zuhörer. Seine tiefen schwarzen Augen erzählen von Entschlossenheit, aber auch von Milde und der Neugier, andere Länder und Kulturen kennenzulernen.» Hat da jemand Ethnokitsch gesagt?

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