WOZ News

Nr. 47 –

Entwurzelte

«Ein Informatiker brachte den Schweizer Geheimdienst an den Rande des Abgrunds», lasen wir im «Tages-Anzeiger» und fühlten uns bestätigt. Wurzelgemüse ist nicht so harmlos, wie es sich gern gibt. Zumindest kann man sich sehr gut einen Horrorstreifen aus Hollywood vorstellen: «Die Rande des Abgrunds schlägt zurück». Rettich, wer kann!
Jürg Fischer

Verschlankte

«Eigentlich wollen alle Italier ein kleineres Parlament», schrieb ebenfalls der «Tages-Anzeiger». Da ist die Bevölkerung mit gutem Beispiel vorangegangen und hat sich schon mal selbst gekürzt. Ein Schritt allerdings, den die Spaniener schon längst hinter sich haben.
Jürg Fischer

Wachstumsgläubige

Die Löhne in manchen Branchen sind zarte Pflänzchen, die es behutsam aufzupäppeln gilt. So meldet das Fachblatt «Der Gartenbau»: «Für das Jahr 2017 werden die Mindestlöhne der Fachkräfte angepasst. Dies teilen die Sozialarbeiter JardinSuisse und Grüne Berufe Schweiz (GBS) mit.» Jetzt müssen nur noch die Sozialpartner ihr Okay geben, dann ist die Tarifrunde im Trockenen.
Jürg Fischer

Weitsichtige

Kürzlich lasen wir im «Tages-Anzeiger» das einzige Argument, das bei der Abstimmung am nächsten Sonntag für ein Nein sprechen würde: «AKW droht laut Inspektorat keine Gefahr durch das Wetter.» Für die Post-Atomkraftwerk-Ära prüft das Ensi eine Fusion mit Meteo Schweiz.
Karin Hoffsten

Spezielle

Um den Bericht des Bundesamts für Gesundheit zum Schweizer Sexualleben zu veranschaulichen, präsentierte der «Blick» eine Karte mit kantonalen Vorlieben, auf der das Tessin aber vollständig fehlt. Ohne unserer Sonnenstube zu nahe treten zu wollen, müssen wir annehmen, dass dort kein Sex stattfindet oder nur in ungewohnter Form: Da wäre einmal die in der NZZ erwähnte Praxis von «Woody Allen, der in einem Film das Bett mit einem Schaf teilt», was aber Gene Wilder tat, wenn auch sicher auf Woodys Befehl. Oder wie es eine Leserin des «Blicks am Abend» formulierte: «Er möchte mir im Sinne eines spirituellen Geschenkes sein Sperma schenken. Gehe ich ein gesundheitliches Risiko ein, wenn ich einmalig oder mehrfach sein Sperma schlucke?»
Karin Hoffsten

Wissbegierige

Aber zurück zur Sachlichkeit. In Kuba habe sich «viel in Richtung Marktwirtschaft verändert», stellte die NZZ fest: «Doch damit einher ging auch eine wachsende soziale Kluft, denn nicht alle haben die Möglichkeit, am bescheidenen Aufschwung teilzuhaben. Und das oberste Ziel der Machthaber bleibt es, an der Macht zu bleiben. Das Wohl der Bevölkerung steht nicht im Vordergrund.» Es ist nie zu spät, etwas übers Wesen des Kapitalismus zu lernen.
Karin Hoffsten

Geehrte

Im Rahmen des erneuten Auftretens des Vogelgrippevirus warf der «Tages-Anzeiger» einen Blick zurück aufs Jahr 2013: «Zugvögel tragen den Erreger über die Behringstrasse bis in die USA.» Wir finden, dass man die Meerenge nach der rechtskräftigen Verurteilung des betrügerischen Financiers ruhig wieder ohne h schreiben könnte.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch