WOZ News

Nr. 33 –

Podologische

Der Mediendienst der schweizerischen Kommunikationsbranche «Klein Report» schreibt: «Der am Montag gegründete Verband Medien mit Zukunft wirkt wie eine Antipode zum etablierten Verband Schweizer Medien (VSM).» Die Geschlechtsumwandlung, der er dabei unterworfen wurde, weist allerdings noch nicht unbedingt auf seine potenzielle Durchschlagskraft hin, handelt es sich doch bei der Antipode um eine in der pflanzlichen Samenanlage der Eizelle gegenüberliegende Zelle, genannt Gegenfüsslerzelle. Die Antipodin wäre demgegenüber diejenige, die den Antipoden ergänzt/korrigiert/konterkariert. Yin und Yang halt.

Gutnachbarliche

«Ob die PiS-Regierung bereit ist, Deutschland als aussenpolitischen Partner zu verbrämen, ist dennoch zweifelhaft», kommentierte die NZZ polnische Vorgänge. Offensichtlich ist sie nicht zu solcher Glorifizierung bereit, meinen wir. Sieht man Deutschland aber als Problembär, muss man es vergrämen.

Sportverrückte

Wie wirkt der Young-Boys-Fussballer Roger Assalé neben dem Feld? «Ein Auftritt wie eine Sommerbrise, angenehm, zurückhaltend, man fühlt sich gleich mal wohl.» Und wie auf dem Feld hingegen? «Ein Fussballer wie ein Mückenschwarm, hartnäckig, aufsässig, man schüttelt ihn nur schwer ab.» Wir empfehlen Antibrumm, wenn auch weniger für die gegnerische Mannschaft als für den Journalisten des «Bunds», der sich hier beim tiefen Griff ins Metapherntruckli einige Stiche eingefangen hat.

Insektarische

Apropos Mücken: «Seit drei Monaten ist der Verkauf von Insekten als Lebensmittel egal, jetzt kommen sie in die Läden», meldete «Tages-Anzeiger Online». Das wird die PionierInnen der Insektenverzehrung wie alle, die ihrer Zeit voraus sind, nicht weiter jucken, denn für sie gilt stets: legal, illegal, scheissegal.

Rüstige

Die Publikation «Wohnen und Leben im Alter» der Berner Institution Domicil porträtiert die frühere Radioredaktorin Edith Bussmann und schreibt unter anderem: «Die Radiounterhaltung stand in Zeiten des Kalten Kriegs unter dem Generalverdacht, nicht seriös und links unterwandert zu sein. Edith Bussmann bewies das Gegenteil.» So ganz haben wir die damalige Zeit nicht mehr im Kopf, wissen zwar, dass Frau Bussmann absolut seriös war, können aber partout nicht glauben, dass sie das Radio rechts unterwanderte. Gäuid!

Überbetonte

«Dazu gehört, dass der Wittwer kein Geld hat, sich einen neuen Anzug zu kaufen» und «Allerdings ist ein Wittwer der engste Angehörige – wenn er diese Anordnungen zu leger interpretiert, kann das als respektlos auf die übrigen Trauernden wirken», lasen wir in der Rubrik «Hat das Stil?» der «NZZ am Sonntag». Wir finden: Nein, das hat keinen Sttil.

Schiefliegende

«Auch falsch parkierte Velos werden innert nützlicher Frist wieder hinstellt», informierte srf.ch. Wir können uns auf den Vorgang keinen rechten Reim machen, befürchten aber, dass falsche Sätze häufig nicht in nützlicher Frist richtigstellt werden.

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