Politour
Palästina
«Blumen zwischen Trümmern» ist ein Film über fünf mutige Frauen und ihr psychotherapeutisches Engagement in Gaza. In einem von Krieg und Gewalt bedrohten Alltag suchen sie nach inneren Ressourcen, die Widerstand, Selbstbestimmung und Heilung ermöglichen, für ein Leben in Frieden. Die Psychoanalytikerin Ursula Hauser und die Ärztin Maja Hess reisen seit fünfzehn Jahren regelmässig nach Gaza. Dort unterstützen sie palästinensische PsychologInnen in der therapeutischen Arbeit mit der Bevölkerung. Diese leidet noch immer unter den Folgen der Kriege und der Isolation. Mit der Unterstützung von Medico International Schweiz haben die beiden in Gaza TherapeutInnen in Psychodrama ausgebildet, einer Gruppentherapiemethode, die die Aufarbeitung von Traumata ermöglicht. Der Film begleitet die beiden Schweizerinnen nach Gaza und gibt einen intimen Einblick in die Arbeit und das Leben ihrer palästinensischen Kolleginnen.
Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es ein Gespräch mit Franziska Schaffner (Regisseurin), Ibrahim Yaghi (Kameramann) und Maja Hess.
Zürich Quartierzentrum Aussersihl, Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, So, 17. Dezember 2017, ab 17 Uhr.
Berner Sparwut
BernerInnen lernen von ZürcherInnen: Die Gruppe «kriPo» (kritische Politik) Bern präsentiert im Rahmen der Proteste gegen das 185-Millionen-Franken-Abbaupaket des Kantons Bern den Dokumentarfilm «‹Sozialabbau, das isch de Hass!›». Dieser zeigt den vielfältigen Widerstand gegen das Zürcher 1,8-Milliarden-Abbaupaket in den Jahren 2016/17 aus der Sicht von Betroffenen, die sich gegen den Sozialabbau organisiert haben. Der Film wird im Kino der Reitschule gezeigt. Im Anschluss wird es im Infoladen der Reitschule eine Diskussion mit den ProtagonistInnen und MacherInnen des Films geben.
Bern Kino in der Reitschule, Do, 21. Dezember 2017, 20 Uhr.
Rasa
Johannes Gruber, Publizist und Soziologe, spricht zur Initiative «Raus aus der Sackgasse» (Rasa). Die im Februar 2014 knapp angenommene sogenannte Masseneinwanderungsinitiative stellt die Beziehungen der Schweiz zur Europäischen Union infrage, nicht zuletzt auch die Rechte von EU-MigrantInnen in der Schweiz. Als sich bald nach der Abstimmung zeigte, dass eine Umsetzung der Initiative bei gleichzeitiger Fortführung der bilateralen Verträge nicht möglich ist, lancierte ein BürgerInnenkomitee die Initiative Rasa, um den Verfassungsartikel wieder zu streichen, bevor er allzu grossen Schaden anrichtet. Inzwischen hat das Parlament eine Umsetzung der Initiative in Form einer Meldepflicht für offene Stellen in Branchen mit einer erhöhten Arbeitslosenquote beschlossen, dies hat mit dem Verfassungstext jedoch wenig zu tun. Da Rasa aufgrund mangelnder Unterstützung durch das politische Establishment nun zurückgezogen wurde, bestünden die ungelösten Fragen und die Rechtsunsicherheit im Verhältnis der Schweiz und der EU weiter, so das Komitee.
Basel Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 18. Dezember 2017, 19 Uhr.
Feminismus
Gezeigt wird der Film «Die göttliche Ordnung» von Petra Biondina Volpe (Schweiz, 2017). Von Männern gemacht und hochgehalten, schien die «göttliche Ordnung» unanfechtbar. In Europa war das Frauenstimmrecht längst Wirklichkeit, in der Schweiz wurde die männliche Politdomäne erst 1971 erschüttert. Petra Volpe hat über aufmüpfige Frauen im Appenzellischen, die sich für das Frauenstimmrecht einsetzten, ohne selber abstimmen zu können, einen beherzten Spielfilm gedreht: Die göttliche Ordnung wird unterhöhlt. Der Film greift ein altes Thema auf, das noch immer aktuell ist.
Im Anschluss zum Film findet eine Podiumsdiskussion statt. Der Eintritt ist für Asylsuchende gratis.
Zürich Rote Fabrik, Seestrasse 395, Do, 14. Dezember 2017, 19.30 Uhr.
Westsahara
Ein gutes Essen geniessen und dabei mehr über die Situation der Sahrauis erfahren, die seit vierzig Jahren in Flüchtlingslagern leben und darauf warten, dass sie in ihre Heimat in der von Marokko besetzten Westsahara zurückkehren können. Spendenerlöse des Anlasses kommen Projekten der Asavim zugute, der sahrauischen Vereinigung für die Opfer von Landminen in den Flüchtlingslagern in Tindouf (Südalgerien). In diesem Jahr gehen die gesammelten Spenden an die neue Musikschule in den sahrauischen Flüchtlingslagern. Musik, Rhythmus und Tanz spielten im sahrauischen Nomadenleben stets eine wichtige Rolle und sind ein Teil der Identität des Volkes.
Basel Solothurnerstrasse 8 (hinter dem Bahnhof SBB), Sa, 16. Dezember 2017, 12–14.30 Uhr.
Summer of Love
Buchvernissage von «Das Jahr mit den Blumen im Haar» von Beat Grossrieder: Der Summer of Love kam 1967 in Zürich nur zögerlich an. Zwar schwappten Musik und Mode aus den USA rasch über den Atlantik an die Limmat, doch die Philosophie von Love & Peace musste sich erst entwickeln. Als im April 67 im Hallenstadion das erste Konzert der Rolling Stones stattfand, agierten Zuschauer noch wie «Halbstarke» und demolierten Stühle. Doch bereits im Sommer wurde auch in Zürich gegen den Vietnamkrieg demonstriert, und im September luden die Blumenkinder auf der Allmend zum ersten Love-in ein. Dieses wurde zum friedlichen, fantasievollen Aufbegehren gegen verkrustete Normen wie Polizeistunde und Konkubinatsverbot.
Das Buch bietet einen umfassenden Rückblick auf das Jahr 1967, dessen Ideen die Jugend im fernen Kalifornien wie in der Schweiz mobilisiert hat. Es enthält einordnende Analysen und Interviews mit ZeitzeugInnen, zudem erstmalig eine breite Auswahl an Fotografien aus dem Archiv der Agentur Comet (heute in der Bibliothek der ETH), die das Konzert der Rolling Stones und das Love-in dokumentiert hat.
Zürich Sphères, Hardturmstrasse 66, Mo, 18. Dezember 2017, 19 Uhr.
Agrochemie
Folgt nach dem Syngenta-Verkauf nach China nun auch noch die Fusion von Bayer mit Monsanto? Dieser Frage gehen drei Autoren nach: Thomas Dürmeier (Goliathwatch, «Fusion von Bayer & Monsanto. Streitschrift gegen die Ohnmacht der Wettbewerbskontrolle»), Ueli Gähler (Multiwatch Basel, E-Book «Syngenta wird chinesisch. March against Monsanto & Syngenta») und Roland Herzog (Denknetz, «Schwarzbuch Syngenta»). Gesprächsleitung: Nicole Gisler, freie Journalistin.
Basel Gewerkschaftshaus, Rebgasse 1, Di, 19. Dezember 2017, 19 Uhr.