Diesseits von Gut und Böse: Hier spricht die Spassbremse
Hüte dich vor Banken, auch wenn sie Geschenke bringen, kommt mir – sehr frei nach Vergil zitiert – in den Sinn angesichts der Überraschung, die sich die Zürcher Kantonalbank (ZKB) zu ihrem 150. Geburtstag für uns ausgedacht hat. Dabei ist das Geschenk, eine temporäre Seilbahn über den Zürichsee, anders als das Trojanische Pferd, durchsichtig bis auf den Grund.
Fünf Jahre lang sollen gläserne Gondeln, die die begeisterte Bevölkerung gleich auf ganz herzige Namen wie «Tirggeli», «Röötel» oder «Guggublüemli» taufte, vom Zürcher Mythenquai zum gegenüberliegenden Zürihorn schweben.
Jetzt wurden die Ticketpreise bekannt: Die einfache Fahrt von knapp zwölf Minuten kostet pro Person vierzehn Franken, für Kinder über sechs Jahren die Hälfte. So kommen Papa, Mama und zwei schulpflichtige Kinder auf 42, inklusive Rückfahrt auf 84 Franken. Wenn sie noch Tante Margrit einladen, werden es 56 beziehungsweise 112 Franken sein. Unter einem richtigen Geschenk stelle ich mir irgendwie was anderes vor.
Wobei das kein Problem sein sollte. Wie ein Insider zu «20 Minuten» sagte, hat die Nachfrage nach Flügen in der Businessclass stark zugenommen, mit Qatar Airways werden Schweizer Fans die Fussball-WM sogar im Doppelbett anfliegen können.
Wenn mir noch einmal jemand erzählt, am Sozialversicherungsbetrug werde das Land verarmen, schlag ich zu.