WOZ News

Nr. 51 –

Einfachere

Wem gehöre ich gerade? Für viele Zeitungen und Zeitschriften keine einfach zu beantwortende Frage, da Printtitel ständig ge- und verkauft werden. Schnell musste man sich offensichtlich beim Modemagazin «Bolero» neu orientieren, auf dessen Briefpapier steht: «Die Ringier Axel Springer Schweiz AG ist ein 2016 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen der Ringer AG und der Axel Springer SE.» Die Belegschaft kann nun darauf hoffen, dass es mit Ringer und Springer ringer läuft.
Jürg Fischer

Weissagende

«Nur weil Sie etwas schon immer so gamcht haben, heisst das nicht, dass es Ihnen jetzt immer noch dienlich sein muss.» Dieser Horoskopeintrag des «Blicks am Abend» für das Sternzeichen Jungfrau vom Dienstag letzter Woche hatte etwas Prophetisches. Wir wissen nicht, ob die Gratiszeitung als Jungfrau geboren wurde. Leider wird sie jedoch kurz nach Redaktionsschluss zugamcht.
Jürg Fischer

Abarbeitende

«Es stört mich, dass auf Rechtschreibung keinen Wert mehr gelegt wird.» Dieses Zitat legte das Innerschweizer Onlinemagazin «zentralplus» einem Chamer Gemeinderat in den Mund und streute damit wohl Salz in eine offene Wunde. Auf jeden Fall ist die Grammatik Punkt zwei auf der Pendenzenliste.
Jürg Fischer

Unberührte

«Eine minderjährige Frau, zudem unverheiratet, war im Schweden der zwanziger Jahre ein Tabu», war aus der «NZZ am Sonntag» zu erfahren. So ganz können wir uns das nicht vorstellen, sind aber einfach nur froh, dass das schwedische Volk bis heute überlebt hat.
Jürg Fischer

Dunstige

Ebenfalls in der «NZZ am Sonntag» wurde vermeldet: «Schon der allererste Raucher aus Europa bekam Ärger. Rodrigo de Jerez gehörte zur Mannschaft von Christoph Kolumbus, die 1942 an Bord der Santa Maria auf einer kleinen Insel der heutigen Bahamas landete.» Rodrigo geriet in die Fänge der Inquisition, weil er wie ein Teufel Rauch ausatmete. Ob die Sache 450 Jahre früher glimpflicher abgelaufen wäre, bezweifeln wir aber.
Jürg Fischer

Brachiale

«Der Berner Gymnasiast Carlo Mühlemann holte sich Gold an der nationalen Geografie-Olympiade. In Hongkong tritt er nun auf die Besten der Welt», lasen wir ungläubig im «Bund». Wahrscheinlich sagt er bei einem Tritt in den Hintern seiner Konkurrenz: Das ist jetzt der Südpol, du Kanaille.
Jürg Fischer

Nachdenkliche

Die ganze Schweiz hatte letzte Woche wieder Gelegenheit, sich mit den komplizierten Anforderungen zu befassen, denen die moderne Rechtsprechung bei Kapitalverbrechen gegenübersteht. Der «Tages-Anzeiger» trug eine philosophische Überlegung bei: «Die Hürden für eine Entlassung sind ohne Zweifel höher als bei einer ordentlichen Entlassung.»
Karin Hoffsten

Unverkrachte

Und die «NZZ am Sonntag» wusste, was Lebenskrisen bei KünstlerInnen auslösen können: eine «Solokrarriere».
Karin Hoffsten

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