Diesseits von Gut und Böse: Die steile These
In seiner Talkshow plauderte Roger Schawinski letzten Montag mit der ehemaligen Nationalrätin Chantal Galladé darüber, welchen Einfluss ihr brüsker Parteiwechsel wohl auf die geänderte Haltung der SP zum Rahmenabkommen gehabt habe.
Mitten im Gespräch stellte der alte – in Schawinskis Fall tief gebräunte – weisse Mann grinsend eine «steile These» auf: «Dein früherer Lebenspartner, Joe Hättenschwiler, ist jetzt der Lebenspartner von Petra Gössi, und die hat sich total verändert», erklärte er dem Publikum und der verblüfften Galladé. «Sie ist jetzt gegen den Klimawandel, sie ist jetzt für ein Ja beim Rahmenabkommen, und da frage ich mich, ob du indirekt – vielleicht auch ungewollt – viel mehr erreicht hast bei der FDP als bei deiner eigenen Partei? – Kurz nachdem er zu ihr gegangen ist, hat sie ihre Positionen geändert.»
Offenbar zog es den Genannten – einen sechzigjährigen Zürcher Psychiater für die oberen Zehntausend – letztes Jahr nach wenigen Monaten aus dem erotischen Bann der damals noch für die SP Politisierenden in die lockenden Arme der FDP-Präsidentin. Dabei muss laut Schawinskis These die Weltanschauung der einen Politikerin gewissermassen über des Mannes Keimbahn flugs in die andere hineingeflutscht sein.
Ob Frau Galladé die «These», respektive Altherrenfantasie, realisierte, blieb unklar. Sie reagierte souverän – nämlich gar nicht.