Diesseits von Gut und Böse: Stützen der Gesellschaft

Nr. 37 –

Als sich einige müde Menschen am Mittwochabend ruhesuchend auf ihrer Roviva-Matratze ausstreckten, dürfte ihnen von unten her glühheiss geworden sein: Auf SRF hatte die «Rundschau» gerade über die modischen Vorlieben des Peter Patrik Roth berichtet, dessen martialische Erscheinung sicher manche bis in die Träume verfolgte.

Gemäss Recherchen trägt der CEO und Inhaber des renommierten Schweizer Familienunternehmens für Schlafsysteme in neunter Generation gern Trainingskleidung, in deren verschachtelter Musterung rechtsextreme Symbole sichtbar sind; zudem hat er in eine Firma investiert, die das einschlägige Kampfsport-Modelabel White Rex vertreibt. Roviva schrieb dem «Tages-Anzeiger» dazu: «Den Kleidungsstil unseres CEO im Fitnesstraining zu kommentieren, liegt uns fern.»

Weil sensiblere Kreise nicht davon lassen können, derlei Privatheiten trotzdem zu kommentieren, schickte Herr Roth seinen Anwalt, SVP-Kantonsrat Valentin Landmann, zum Antworten in die «Rundschau». Dieser erklärte dem Moderator väterlich geduldig, dass sein Mandant die «martialische, e chli kämpferische Zeiche gern mag», das White-Rex-T-Shirt zeige aber keine Nazisymbole. Herr Landmann will jetzt auch so eins!

Griffige Spitznamen muss eine Person der Öffentlichkeit sich ja immer erst verdienen. Ich denke da an Ganoven-Ede oder Inkasso-Heinzi, beide gut bekannt aus Presse und Fernsehen. Eine solche Ehre stünde doch jetzt auch Herrn Roth und seinem Anwalt zu. Ich fände Matratzen-Atze und Verschleier-Vally schön – nur mal so als Vorschlag.