WOZ News
Überzählige
Dystopische Zustände sah im «Surprise» ein Professor für Sozialplanung und Organisationalen Wandel auf unser kleines Land zukommen: «2020 wird die Zahl der über 55-jährigen Schweizerinnen und Schweizer auf 2468 Millionen angestiegen sein. Zwanzig Jahre später werden es 2947 Millionen sein.» Diese älteren Herrschaften werden ihr Glück wohl oder übel in der Fremde suchen müssen, so sie denn aufnahmewillige Länder finden. Aber unwegsame Gegenden wie die Sahara sollten bis dann rollatorgängig saniert sein, und die Hitze werden die Damen und Herren schon von zu Hause her kennen.
Fruchtbare
Vorerst sind aber noch alle hier und geniessen das kulturelle Angebot, zum Beispiel «die Originalversion des Musicals ‹The Kind and I›», auf die sich «20 Minuten» ganz besonders freut. In den nächsten Wochen gastiert jedoch erst mal «The King and I», und danach, wenn sich der König und Anna, die Erzählerin, endlich gekriegt haben, kommt in direkter Produktionsfolge auch das «Kind» auf die Bühne.
Verwechselte
Verwirrung stiften gehört nicht unbedingt zu unseren Kernkompetenzen, aber können tun wirs auch. So kündigten wir in der WOZ 46/19 eine Veranstaltung für Montag, 18. November, und eine andere für Montag, 19. November, an. Wer da vor der Frage stand, was nun eigentlich wann stattfinde, fand die Lösung hoffentlich zuerst auf unserer Website und dann auch zu den richtigen Orten.
Gelehrige I
Das Schönste an Fehlern ist, wenn sie flugs korrigiert werden, zeigt es doch eine lebendige Fehlerkultur. So «weiste» eine US-Botschafterin auf srf.ch nur kurze Zeit «Vorwürfe zurück», bevor sie sie zurückwies. Und auch die Formulierung «Schlatter hat Bisherigem das Fürchten gelernt» auf 20min.ch hatte nur eine sehr kurze Halbwertszeit, bevor sie durch «Schlatter hat Bisherigen das Fürchten gelehrt» ersetzt wurde. Das freut uns. Noch mehr gefreut hätte uns, wenn Marionna Schlatter die Wahl einfach gewonnen hätte.
Gelehrige II
Eine angemessene Fehlerkultur blüht natürlich auch in unserem Hause. So unterlief uns in der letzten WOZ die Formulierung, beim Gotthardtunnelbau hätten «mitunter» italienische Arbeiter den Streik als mögliches Mittel gebraucht; in Wahrheit taten sie dies jedoch nicht hin und wieder, sondern unter vielen anderen mit ähnlichen Ideen. Und schon haben auch wir wieder was gelernt!
Hintersinnige
«Im Zentrum steht folglich der Mensch René Gardi, nicht dessen Forschungsgegenstand, hinter sich dieser gerne versteckte», hiess es ebenfalls auf srf.ch über den Dokumentarfilm «African Mirror», denn: «Eine neue Doku durchleuchtet seinen Blick.» Und ganz sicher auch diesen Satz.
Spionierende
«Jedes Jahr zwischen November und Dezember beginnen sich Grippe-Viren auszubreiten und identifizieren Hunderttausende in der Schweiz», lasen wir auf ronorp.net. Diese Viren lassen sich wirklich für alles einspannen.