WOZ News

Nr. 4 –

Gefallene

«Später wurde er von der Zürcher Hochschule der Künste geworfen», berichtete der «Tages-Anzeiger» über einen Neonazi. Bei aller gebotenen Nulltoleranz – die Massnahme scheint uns sehr drakonisch. Denn das Gebäude der Hochschule ist, wie der Name sagt, hoch.

Nationalsportliche

«Viele Skilager wegen Corona abgesagt – werden sie im Sommer nachgeholt?», frug «Watson». Angesichts der anhaltenden Schneepandemie scheint uns die Idee gar nicht so weit hergeholt.

Oberengadinische

Zwar darbt die Hotellerie, aber die Differenzierung ihrer Kategorien schreitet voran. «Ein Corona-Ausbruch in St. Moritz – und dies erst noch in den zwei weltbekannten Fünfünfsternhäusern!», rief «Tagi Online» aus. Kleiner Trost in der Quaquarantäne: Beim Fünfünfgangmenü ist der Nachschlag inbegriffen.

Entweihte

Der «Tages-Anzeiger» (gedruckt) wusste auch: «Laut Walter Benjamin zerstört die Reproduzierbarkeit von Kunstwerken zerstört laut Walter Benjamin deren Aura.» Ob derweil durch die Reproduzierbarkeit von Satzbestandteilen deren Sinn intakt bleibt, das ist die Frage.

Linkslastige

Und noch an einer weiteren Stelle wurde der «Tagi» von der Echoseuche befallen: «‹Es ist für uns eine komplexe Ausgangslage›, seufzt SP-Co-Präsident Andreas Daurù seufzend.» Bei so viel Empathie ist es kein Wunder, wirft man dem Blatt bisweilen vor, tendenziös zu sein.

Weichgespülte

Vom schlechten Arbeitsklima am Bundesstrafgericht in Bellinzona berichtet die «Luzerner Zeitung» und zitiert eine Mobbingexpertin: «Es bestünden tatsächliche ‹Angstgefühle in Bezug auf das Management, wie das Symptom des fehlenden beziehungsweise beschädigten Vertrauensverhältnisses zwischen den leidenden Organen und den Mitarbeitenden.›» Abhilfe könnte das Aufpäppeln der leidenden Organe schaffen; eine kleine Korrektur, und schon leiten sie, wie man es erwarten darf.

Tollende

Über den abgetretenen Donald Trump orakelt bluewin.ch: «Falls ihn die Partei fallenlassen sollte, sind seine Kriegskassen gut gefüllt. Ein dreistelliger Millionenbetrag könnte den Grundstock bilden, um eine Partei rechts der Republikaner aus den Angeln zu heben.» Zuzutrauen wäre es ihm, oder, anders gesagt, darunter wird er es kaum machen.

Quotenneutrale

«Nach 12 Jahren als Bau- und Verkehrsdirektorin tritt Hans-Peter Wessels als Regierungsrat ab», so «SRF Online». Bleibt er den BaslerInnen wenigstens als Regierungsrätin erhalten?

Operettenhafte

«Der Bund ist zu 100 Prozent im Besitz der Post.» Dies vermeldete «20 Minuten Online». Ups, das ist uns neu. Doch der Gedanke ist nicht ohne Reiz. Alle Traktanden wären entweder «prioritaire» oder «economy». Und als Landeshymne böte sich Carl Zellers «Ich bin die Christel von der Post» an: «Klein das Salär und schmal die Kost.»

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