WOZ News

Nr. 9 –

Indifferente

Im «Tages-Anzeiger» war die Rede davon, dass «John Ford in seinen Autofabriken durch die Reduktion der Arbeitszeit die Produktion steigern konnte» – während der verträumte Henry Ford seinen Westernklassiker «Rio Grande» drehte? Dunkel erinnern wir uns, dass es anders herum war, und so kann für einmal mit Recht festgestellt werden: Es ist Hans was Heiri.  
Jürg Fischer

Eingeschränkte

In der (digitalen) letztwöchigen WOZ war zu lesen: «… die besten Lösungen hat demnach kaum je der Staat, dessen Eingriffe grundsätzlich Bevormundung, Bürokratie und Einschränkung bedeuteten.» Ob der Staat auch bei der gedruckten WOZ eingegriffen hat, wo die entsprechende Stelle hiess «Die besten Lösungen hat doch kaum je kaum, dessen Eingriffe grundsätzlich Bevormundung, Bürokratie und Einschränkung bedeuteten»? Kaum.  
Jürg Fischer

Bildhübsche

Vor sehr langer Zeit hiess es in der WOZ einmal: «Die Diskussion um Inzest steckt noch in den Kinderschuhen.» Eine Metapher, die so schnell keine ebenbürtige Konkurrentin fand. Doch nun lasen wir im Onlinemagazin «Journal 21» die denkwürdige Formulierung: «Die Sterbehilfe als Totgeburt?» Wir verneigen uns; krasser bringen wir es auch nicht zustande. 
Jürg Fischer

Hintergründige

Die «Tagesschau» befragte FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen zum Rahmenabkommen. Dieser echauffierte sich im Homeoffice, hinter sich das Grundlagenwerk «Wirtschaft verstehen mit Infografiken». Laut Verlagstext übertragen dessen Autoren «die wichtigsten Schlagwörter und Themen der Ökonomen in bunte Bilder, die jeder versteht». So beweist die ewige Nachwuchshoffnung der FDP (siehe WOZ Nr. 2/21) ihre Verbundenheit mit der grossen Tradition des Wirtschaftsfreisinns. An der Wand hängt ein Porträt des grossen Marcus Tullius Cicero, samt (im Video leider unlesbarem) Zitat. Wir helfen gern mit einem anderen aus: «Wenn die Entscheidung getroffen ist, sind die Sorgen vorbei!»  
Karin Hoffsten

Fruchtbare

Mit Malcolm X., dem Initiator der Black-Power-Bewegung, befasste sich kürzlich wieder der «Tages-Anzeiger» – auch privat: «1958 heiratete er die Anwältin Betty Shabazz. Der virile Muslim, Vertreter einer ausgesprochen männlichen Bewegung, hatte mit ihr sechs Töchter.» Wäre er nicht ermordet worden, hätte ers sicher auch noch zu sechs Söhnen gebracht. 
Karin Hoffsten

Kurzgeratene

Beim Impfen seien die Kantone unterschiedlich weit, berichtete dieselbe Zeitung, für die Abweichungen gebe es diverse Gründe: «Erstens scheinen Kantone mit kleinerer Bevölkerung wirklich schneller voranzukommen.» Der Spitzenplatz von Appenzell Innerrhoden überrascht folglich nicht. 
Karin Hoffsten

Dialogische

Die gleiche Quelle wusste über den verschwundenen Max: «In der ersten Nacht mit Freigang erkundigt ihr Kater die neue Umgebung – und kehrt nicht mehr zurück.» Wahrscheinlich passten ihm die Antworten nicht. 
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch