WOZ News

Nr. 20 –

Revidierte

Zuerst einmal gestehen wir ein, dass wir letzte Woche mit dem von uns gewünschten «formschönen Raketenabsturz» unbeabsichtigt richtig lagen. Wie uns Leser H. schrieb, war nämlich tatsächlich der Absturz der chinesischen Rakete missglückt. Raketen stürzen geplant ab, wenn sie ausgebrannt sind, nur manche landen. Das Problem war, dass sie es in diesem Fall unkontrolliert tat und nicht dort, wo sie sollte. Das gibt uns wieder einmal Gelegenheit, zu betonen: Zum Glück für die Menschheit liegt unsere Kernkompetenz nicht in der Raketentechnik. 
Karin Hoffsten

Quergedachte

«Im Kanton Zug wurden nach Angaben der Gesundheitsdirektion bislang 54 000 Impfungen verabreicht. Allein 11 500 Mal wurde im Mai eine Impfdose gespritzt», meldete Watson. Die Impfdose ist zwar rechtschreibungsmässig nicht falsch, aber wenig gebräuchlich. Was natürlich die Frage aufwirft, warum das Medium diese Formulierung verwendet hat. Müssen wir befürchten, dass die Zuger Dose ganz undeklariert nebst dem Coronaimpfstoff weitere Stoffe enthält? Verschwörung, wir wittern dich! 
Jürg Fischer

Kunstvolle

«Vor sieben Jahren, im Mai 2014, ist der Schweizer Künstler HR Giger an den Folgen eines tragischen Treppensturzes Treppe gestorben.» Dies hielt das «Magazin» fest. Wir finden das auch heute noch tragisch. Wer hier nicht stolpert, ist ein Alien.
Jürg Fischer

Erzwungene

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, dürfte man sich bei der NZZ gedacht haben, nachdem man auf der Titelseite in grossen Lettern gefragt hatte: «Sex nur noch mit Zustimmung?». Nein, wir unterstellen jetzt nicht, dass jene, die diese Schlagzeile setzten, die erwähnte Tätigkeit jahrelang ohne Zustimmung ausübten. So sind wir nicht. 
Karin Hoffsten

Verschwenderische

Das «Tagblatt der Stadt Zürich» porträtierte eine sympathische Hausgemeinschaft, die im Garten unter Birken zum gemütlichen Zusammensein bat: «Weinhändler Christian Bohli (44) giesst einen Petite Arvine aus.» «Schade um den feinen Walliser!», schrieb uns dazu Leserin T. Das finden wir auch, hoffen aber, dass er hinterher einen anderen guten Tropfen einschenkte.
Karin Hoffsten

Richtungsweisende

Im «Tages-Anzeiger» thematisierte eine Autorin die Körpergrösse berühmter Männer am Beispiel des eher kleinen Silvio Berlusconi: «Bat man ihn zum Gruppenfoto, stand er entweder in die zweite Reihe oder auf ein Podest.» Auch wenn wir wissen, dass hinstehende und -sitzende Menschen eine helvetische Besonderheit sind, irritiert uns immer wieder, dass sie sich nicht hinstellen oder -setzen. Doch da in dieser Angelegenheit selbst der Duden aufgegeben hat, sitzen halt auch wir künftig schweigend, aber schmollend an unser Pult. 
Karin Hoffsten

Abgeschnittene

«Junger Mann wegen Zungenküsse mit 14-Jähriger verurteilt» titelt der «Tages-Anzeiger», was wir ein bisschen gemein finden, wenn sie einverstanden war. Und das N, das jetzt verloren durch die Gegend geistert, tut uns auch leid.
Karin Hoffsten

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