WOZ News

Nr. 38 –

Reisläufige

Die Liste von Schweizer Firmen und anderen Körperschaften mit urschweizerischer Namensgebung ist lang. Swiss, Swiss Life, Swisslos, Swissmilk, you name it! Dank eines Titels in der «Solothurner Zeitung» erfahren wir von einem Neuzugang: «Mit grossen Ambitionen unterwegs nach Graz: Zwei Solothurner sind im SwissKills-Team an der Berufs-Europameisterschaft dabei.» Da wird offenbar an die erprobte Tradition des Söldnerwesens angeknüpft, die Solothurn einstmals reich gemacht hat. In Graz sollte man derweil besser den Kopf einziehen.
Jürg Fischer

Skeptologische

Zertifiziert wird heutzutage vieles, aber Gewissheiten gibt es kaum; deshalb erstaunt uns die Formulierung von bajour.ch nicht: «Allergisch auf die Impfung?: Täglich wenden sich verunsicherte Personen ans Unispital mit Fragen zur Verächtlichkeit der Corona-Impfung.» Mal angenommen, Bill Gates steht hinter der ganzen Sache, dann sollte er noch ein bisschen am Autokorrekturprogramm arbeiten. 
Jürg Fischer

Widerfahrene

«Armstrong widerfuhr fast Hass wie keinem anderen Doper», konstatierte die NZZ zum 50.  Geburtstag des ehemaligen Radprofis Lance Armstrong. Zu dessen Ehrenrettung gesagt werden darf, dass er bei aller Verladenheit seine Etappen präziser fuhr, als das Blatt diesen Satz formuliert hat. fi

Rundrennende

Vom eigenwilligen australischen Radprofi Lachlan Morton berichtet das «Velojournal», er habe nicht nur die «Rennaschnitte, sondern auch die Transfers zwischen dem Ziel und dem nächsten Start» an der Tour de France allein, das heisst ohne Team, bewältigt. Er hat es wohl geschafft, weil er im Gegensatz zum «Velojournal» ausser A auch B sagte.
Jürg Fischer

Ausgeschlafene

Buchstabengeiz auch bei der «Republik»: «In Kalifornien beobachten Forscher, wie glücklich die Kinder von lesbischen Paaren aufwachen.» Da von den aufgeweckten Kindern in der Folge keine Klagen zu hören waren, stimmen wir Ja am kommenden Sonntag.
Jürg Fischer

Subversive

Alle Haltestellenfahrpläne der Verkehrsbetriebe Zürich informieren, dass «am Seechseläuten» ein besonderer Fahrplan gilt. Offenbar wünscht sich da jemand in der Verwaltung, dass Zürich, statt im April alte weisse Männer stark angeheitert um eine brennende Strohpuppe reiten zu lassen, lieber im Sommer ein fröhliches Seenachtsfest für alle Menschen ausrichten sollte.
Karin Hoffsten

Hilfsbereite

Nach Hurrikan Ida meldete srf.ch: «New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio rief den Notstand und verhängte eine Reisesperre […].» Da die Metropole inzwischen wieder weitgehend trocken ist, muss der Notstand gute Arbeit geleistet haben.
Karin Hoffsten

Ungeschickte

«Gemeinsam zündet man eine neue Impfoffensive» mit Videos für junge Menschen, berichtete «Watson», eines davon mit «Mann mit einem Vulkan in der Hose». Jetzt werden ihnen neben den Spritzen- auch noch die PyrophobikerInnen weglaufen.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch